Das Geld soll Interessierten die Ausbildung erleichtern und Mitarbeiter entlasten. Den Oppositionsparteien reicht das aber noch nicht.
In den kommenden fünf Jahren will das Land ordentlich ins Salzburger Gesundheitssystem investieren – vor allem in die Pflege. Bis 2027 sollen 220 Millionen Euro helfen, den Fachkräftemangel und damit das Gesundheitssystem zu stabilisieren. „Mehr Geld, eine Entlastung des Personals, bessere Bedingungen in der Ausbildung und Unterstützung für pflegende Angehörige. Das sind die wichtigsten Punkte des neuen Maßnahmenpakets“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Mehr Geld, die Entlastung des Personals, und bessere Bedingungen in der Ausbildung sind die wichtigsten Punkte.
Wilfried Haslauer, Landeshauptmann
Konkret sollen Auszubildende in der Pflege ab sofort 600 Euro monatlich bekommen, den Quereinstieg will das Land besser vergüten. Auch für aktive Pflegekräfte will das Land die Situation verbessen: Die Pflege soll durch zusätzliche Nachtdienst-Stellen und Administrations-Kräfte entlastet werden.
Das Paket wurde am Dienstag der Öffentlichkeit präsentiert. Neben Haslauer und Christian Stöckl war auch der scheidende Soziallandesrat Heinrich Schellhorn vor Ort. Er trat vor knapp zwei Wochen wegen dem Pflege-Skandal im Senecura-Seniorenwohnheim in Lehen zurück, ab 9. November soll Parteikollegin Martina Berthold seine Agenden – und somit auch die Umsetzung der Pflege-Reform – übernehmen. Sie war beim Termin allerdings nicht anwesend.
Viele Maßnahmen wie die Nachtdienst-Verstärkung brauchen zusätzliches Personal, das aktuell nicht verfügbar ist.
David Egger, SPÖ-Chef
SPÖ kritisiert Paket: „zu wenig, zu spät“
Die Kritik der Oppositionsparteien am Pflege-Paket ließ nicht lange auf sich warten. Die Maßnahmen seien „zu wenig, zu spät“, ein „unzureichender Schritt in die richtige Richtung“, sagt SPÖ-Parteichef David Egger. „Es ist tragisch, dass ein Pflegeskandal und die anstehende Landtagswahl notwendig sind, damit die Landesregierung etwas tut. Unterm Strich sind die Ankündigungen zwar ein unzureichender Schritt in die richtige Richtung, aber trotzdem viel zu wenig“, sagt Egger. So fehlt der SPÖ beispielsweise die flächendeckende Verbesserung der Gehälter.
Der Pflegeskandal wird heute Thema im Landtag
Auch die FPÖ kritisiert, dass die Landesregierung erst in die Gänge komme, wenn etwas passiert ist. Nun komme es darauf an, die Ankündigungen auch wirklich umzusetzen. „Jetzt geht es ums Tempo“, sagt FPÖ-Sozialsprecherin Karin Berger.
Wir warnen seit Jahren und fordern eine Neuaufstellung der Pflege. Es darf nicht bei Ankündigungen bleiben.
Karin Berger, FPÖ-Sozialsprecherin
Die Neos waren bei der Präsentation mit Wohnbaulandesrätin Andrea Klambauer vertreten, fordern für die Umsetzung der Maßnahmen aber „treffsichere Planung und Maßnahmen“, wie Sebastian Huber, zweiter Landtagspräsident sagt. Sie wollen bei der Reform des Pflegegesetzes auf die Einführung eines Pflegeschlüssels drängen. Das Maßnahmenpaket ist heute, Mittwoch, auch Thema im Landtag. Die aktuelle Stunde dreht sich um den Pflege-Skandal, im Sozialausschuss geht es dann um die Reform des Pflegegesetzes.
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