Die Hofburg-Wahl ist geschlagen. Alexander Van der Bellen erreichte in acht Bundesländern mehr oder weniger locker die absolute Mehrheit - nur in Kärnten bekam der Titelverteidiger weniger als 50 Prozent. Ein Überblick.
Nur 44,4 Prozent für Alexander Van der Bellen, 25,5 für Walter Rosenkranz, 10,2 für Tassilo Wallentin – nein, natürlich nicht das gesamtösterreichische Ergebnis der gestrigen Hofburgwahl, sondern jenes Bundeslandresultat, das am weitesten aus dem Rahmen fällt: Kärnten ist eben anders!
Van der Bellen punktete im Westen
Auch im zweiten südlichen Bundesland, der Steiermark, schnitt VdB unterdurchschnittlich ab. Dafür punktete der Amtsinhaber im Westen ganz besonders gut. In Tirol und Vorarlberg kratzte Van der Bellen an der 60-Prozent-Marke. Auch in Salzburg liegt er mit 58 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt.
Sein erwartet bestes Ergebnis fuhr Van der Bellen in Wien ein. Fast noch spannender in der Bundeshauptstadt: das Duell um Platz zwei, das noch zwischen Rosenkranz und Wlazny mittels der Wahlkarten entschieden wird.
Die Bundesländer im Überblick:
Für Van der Bellen bedeutet dies gegenüber der 2016er-Wahl jedenfalls eine Steigerung. In der Stichwahl vom 4. Dezember 2016 setzte er sich mit 53,79 Prozent gegen den damaligen FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer (46,21 Prozent) durch. Im ersten Wahlgang (vom 24. April 2016) war Van der Bellen mit 21,34 Prozent noch auf Platz zwei hinter Hofer (35,05 Prozent) gelegen - knapp vor der unabhängigen Kandidatin Irmgard Griss (18,94 Prozent) sowie den Partei-Kandidaten Rudolf Hundstorfer (SPÖ/11,28) und Andreas Khol (ÖVP/11,12) sowie Baumeister Richard Lugner (2,26).
Die Wahlbeteiligung lag laut vorläufigem Endergebnis bei 52,5 Prozent der Wahlberechtigten. Laut den Hochrechnungen dürfte sie sich schlussendlich auf 65,9 (ARGE und SORA) belaufen (1. Wahlgang 2016: 68,5 Prozent).
Politologin: „Van der Bellen hat sein Ziel erreicht“
Die Politologin Katrin Praprotnik bezeichnete das Ergebnis gegenüber der „Krone“ als nicht überraschend: „Van der Bellen hat sein Ziel erreicht, er ist nicht der erste Bundespräsident, der für die Wiederwahl in die Sichtwahl muss.“ Im Wahlkampf sei für die Wähler „ein großes Spektrum sowohl links als auch rechts“ vorhanden gewesen, gleichzeitig seien einige Aussagen der Kandidaten aber doch „recht skurril“ gewesen.
Interessant sei auch, dass „eine Mehrheit, wie auch schon 2016, dafür ist, dass sich der Bundespräsident mehr einmischt - was aber Van der Bellen nach eigener Aussag nicht machen wird“.
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