Das Wahlergebnis der Bundespräsidentenwahl am Sonntag hat belegt, dass Bierpartei-Chef Dominik Wlazny vor allem in Wien politisch nicht zu unterschätzen ist: „Für die Sozialdemokratie ein vielleicht größerer Faktor als für andere Parteien“, kommentierte nun Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Überrascht zeigte er sich auch von Walter Rosenkranz‘ (FPÖ) Abschneiden in Kärnten.
Grundsätzlich sei die Wahl so ausgegangen wie prognostiziert und wie es zu erwarten gewesen sei - nämlich dass es keine Stichwahl geben werde, stellte Doskozil zunächst in einem Statement gegenüber der APA fest. Dem mit 56,69 Prozent wiedergewählten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen gratulierte er herzlich.
„Hätte nicht erwartet, dass die FPÖ in Kärnten so stark ist“
Interessant am Ergebnis seien aber zwei Faktoren: „Ich hätte nicht erwartet, dass die FPÖ in Kärnten so stark ist. Das hat mich durchaus ein bisschen überrascht, vor allem wenn man bedenkt, dass nächstes Jahr Landtagswahl ist (am 5. März, Anm.).“
Zum Zweiten verwies Doskozil auf Dominik Wlazny bzw. dessen Bierpartei, die bis zuletzt von vielen belächelt wurde: „Die ist bei der nächsten Landtagswahl sicher ein Faktor“, vor allem für die SPÖ, warnt der SPÖ-Landeshauptmann die eigenen Reihen.
„Themen setzen, dann wird man gewählt“
Doskozil erinnerte Parteifreunde außerdem daran, „gute Politik zu machen, Themen zu setzen, dann wird man gewählt“. Man solle nicht auf die Gegner schauen, sondern die eigene Politik in den Fokus stellen.
FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz hatte bei der Bundespräsidentenwahl, für die seit Montagabend das offizielle Endergebnis vorliegt, österreichweit 17,68 Prozent der Stimmen erreicht, im rot regierten Kärnten schaffte er 23,86 Prozent. Satiriker Wlazny, der sein Alter Ego Marco Pogo im Wahlkampf auf Eis gelegt hatte, schaffte überregional 8,31 Prozent und in Wien mit 10,70 Prozent sogar Platz zwei.
Die SPÖ, die sich im Bund bei der Hofburgwahl offiziell für Alexander Van der Bellen ausgesprochen hatte, feierte im Doskozil-Burgenland zuletzt einen Wahlerfolg, den man „in dieser Dimension“ nicht erwartet habe - 48,8 Prozent bei den Gemeinderatswahlen.
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