Die steirische Wirtschaft streckt ihre Fühler nach Vietnam aus. Viele heimische Firmen sind in dem aufstrebenden asiatischen Land schon aktiv und Steirer-Know-how ist hoch im Kurs.
Denkt man an Vietnam, kommen einem unweigerlich Bilder des verheerenden Krieges in den Sinn, der das südostasiatische Land bis 1975 zwei Jahrzehnte lang fest im Griff hatte. Heute aber erlebt die sozialistische Republik einen enormen Aufschwung. Die Wirtschaft brummt, ausländische Unternehmen und Investoren stehen quasi Schlange – ein Trend, den auch die steirische Wirtschaft nicht ungenutzt lässt.
Deswegen bricht am Samstag, angeführt von Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, eine Delegation steirischer Unternehmer und Vertreter wichtiger Institutionen in Richtung Vietnam auf. Ihre Mission: Chancen für heimische Firmen vor Ort sowie Exportpotenzial ausloten, Kontakte knüpfen und mit steirischem Know-how aufzeigen.
Nach Corona zurück am Weltparkett
„Nach zwei Jahren geschlossener Grenzen wegen Corona ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich als Steiermark wieder zu zeigen“, sagt Robert Brugger, Geschäftsführer des Internationalisierungscenters Steiermark (ICS). Nach dem Pandemie-Dämpfer kehrt Vietnam nun wieder auf einen beachtlichen Wachstumskurs zurück.
Sieben Prozent Wachstum pro Jahr
Experten prognostizieren, dass die Wirtschaft um bis zu sieben Prozent pro Jahr wachsen wird. „Nicht nur Vietnam selbst, sondern der gesamte südostasiatische Raum weist nachhaltige Wachstumsraten auf. An dieser Entwicklung wollen wir teilhaben“, so Brugger.
Wir sehen für unsere Unternehmen große Chancen in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, Konstruktion und Bau sowie bei allem rund um grüne Technologien.
Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP)
Hinzu kommt, dass China mit seiner radikalen Corona-Politik und Russland-Nähe auf der internationalen Bühne nicht gerade glänzt und sich Investoren verschreckt.
Industrie im Wachstum
Besonders stark wächst in Vietnam die Industrie, vor allem in den Metropolen Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt schießen neue Anlagen aus dem Boden. Damit wachsen auch die Ansprüche an Infrastruktur- und Umweltlösungen. Und hier können steirische Unternehmen definitiv punkten.
Viele steirische Unternehmen sind gut im Geschäft
Weiß-grüne Flaggschiffe wie der Anlagenbauer Andritz oder die Antriebsspezialisten AVL List mischen bereits seit Jahren in Vietnam mit. Siemens und die Voestalpine sind bei Eisenbahn- und U-Bahn-Projekten gut im Geschäft. Viel zu erwarten ist auch vom ersten vietnamesischen Auto-Hersteller Vinfast, wo Magna für die Serienentwicklung verantwortlich zeichnet.
Aus Vietnam berichten Hannes Baumgartner und Christian Jauschowetz
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