Experten vor Winter

Stromabschaltungen? „Wir gehen nicht davon aus“

Steiermark
19.10.2022 14:00

Die Gasspeicher sind in Österreich gut gefüllt, die Energie-Branche zeigt sich vor dem nahenden Winter zuversichtlich. Unterbrechungen der Stromversorgung bleiben aber als allerletztes Mittel.

„Die Energieversorgung für diesen Winter ist aus heutiger Sicht gesichert.“ Dieser Satz von Alfons Haber, Vorstand der Energiebehörde E-Control, schafft Beruhigung. Hauptverantwortlich für die Zuversicht ist, dass die Erdgasspeicher früher als erwartet mit 80 Prozent sehr gut gefüllt sind.

Doch die Situation in Europa wird „genau beobachtet“. Weniger Strom aus Wasserkraft im trockenen Sommer und viele abgeschaltete AKW in Frankreich sorgen für Herausforderungen. „Eine eingesparte Kilowattstunde Strom war daher noch nie so wertvoll wie heute“, betont Haber.

Symbolbild (Bild: APA/dpa/Julian Stratenschulte)
Symbolbild

Im Notfall wird Strom abgedreht
Im Hintergrund gibt es natürlich Krisenszenarien, die mit den Bundesländern erarbeitet werden. Wie Oberösterreichs Energielandesrat Markus Achleitner diese Woche darlegte, könnte es im Notfall sogar zu geplanten zeitweisen Stromabschaltungen in bestimmten Gebieten kommen. Auch in der Steiermark werden Entscheidungsträger von diesen Plänen informiert.

„Ich gehe nicht davon aus, dass das kommt“, sagt Haber. Auch Energie-Steiermark-Chef Martin Graf zeigt sich für den Winter zuversichtlich - der Blick richtet sich bereits auf das nächste Jahr.

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Wer Ja sagt zu Ökostrom, muss auch Ja sagen zum Netzausbau. Die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren ist ssenziell für die angestrebte Energiewende.

Martin Graf (Energie Steiermark)

Netz muss ausgebaut werden
Beide sprachen bei der Tagung des Elektrotechnik-Verbands in Graz. Dessen Präsident Kari Kapsch fordert einen starken Stromnetzausbau, ausreichend Fachkräfte („Ohne sie werden wir die Energiewende nicht schaffen“) und zumindest vorübergehend eine Entkoppelung der Strom- und Gaspreise. „Österreichs Energiewirtschaft hat bereits gute Konzepte vorgelegt. Es liegt nun an den Entscheidungsträgern, diese Vorschläge auf europäischer Ebene zu vertreten und möglichst rasch umzusetzen“, so Kapsch.

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