Staatsschutz ermittelt

Brand in deutschem Heim für Ukraine-Flüchtlinge

Ausland
20.10.2022 13:36

Im nordostdeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist am Mittwochabend eine Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge abgebrannt. Am Montag war die Polizei wegen einer Hakenkreuz-Schmiererei an dem Eingangsschild der Unterkunft alarmiert worden. Der Staatsschutz hat nun die Ermittlungen in beiden Fällen übernommen. Man geht von einem Brandanschlag mit politischem Hintergrund aus. Innenministerin Nancy Faeser zeigte sich entsetzt. „Menschen, die vor Putins Krieg bei uns in Deutschland Schutz gefunden haben, mussten aus den Flammen gerettet werden“, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag in Berlin.

Nach Angaben der Polizei in Rostock begann das Feuer an einer Außenwand eines Hotels in Groß Strömkendorf nordöstlich von Wismar, in der Nähe der Ostseeinsel Poel. Die Löscharbeiten an dem reetgedeckten Haus, das derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird, gestalteten sich schwierig. Die Feuerwehr versuchte zu verhindern, dass das Feuer auf das gesamte Gebäude übergreift. Dem Vernehmen nach haben alle 14 Bewohner und Mitarbeiter des Roten Kreuzes das Haus unverletzt verlassen können.

Verletzt wurde bei dem Brand in Groß Strömkendorf niemand. (Bild: APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH/Jens Büttner)
Verletzt wurde bei dem Brand in Groß Strömkendorf niemand.

Landrat: „Gehe von absichtlicher Brandlegung aus“
Die Kriminalpolizei untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem aufgemalten Hakenkreuz und dem Brand. Landrat Tino Schomann meinte gegenüber bild.de: „Auch aus meiner langjährigen Erfahrung als Feuerwehrmann gehe ich derzeit davon aus, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde.“

Bürgermeister ist schockiert
Der Bürgermeister von Blowatz, wozu Groß Strömkendorf gehört, zeigte sich „erschrocken und verärgert“. Bisher habe es in der Region keine Anzeichen für rechtsmotivierte Umtriebe gegeben, erklärte Schmidt im Hinblick auf die noch ungeklärte Brandursache. Man habe ein sehr gutes Verhältnis zu den Kriegsflüchtlingen, betonte der Ortschef. So waren in dem Hotel zeitweise bis zu 170 Menschen aus der Ukraine untergebracht. Im Sommer habe man zusammen mit den Flüchtlingen und dem Deutschen Roten Kreuz, das die Einrichtung betreut, noch ein fröhliches Sommerfest gefeiert. In dem ehemaligen Hotel seien seit dem Frühjahr bereits Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Die Meisten seien vom Kreis inzwischen in andere Unterkünfte gebracht worden.

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