Neue Maßnahmen sollen jetzt am Keplerplatz in Wien-Favoriten die Ordnung wieder herstellen. Die Wiener Polizei richtet dort eine Schutzzone, diese ist ab Samstag in Kraft. Eine Videoüberwachung der Brennpunkt-Location gibt es aber nicht.
Unzumutbare Zustände herrschen seit mehreren Monaten am Keplerplatz im zehnten Bezirk. Drogen, Alkohol und Gewalt bestimmen dort die Szenerie und es wird immer schlimmer. Die „Krone“ berichtete ausführlich. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) präsentierte Freitagvormittag gemeinsam mit Polizeipräsident Gerhard Pürstl ein neues Maßnahmenpaket. Nach einer vierwöchigen Beobachtungsphase seitens der Wiener Polizei sollen am sozialen Brennpunkt von Favoriten nun endlich wieder normale Zustände herrschen.
Ziel: Zerschlagung der Drogenszene
Auch die Zahlen sprechen für sich: in den vergangenen zweieinhalb Wochen habe es im Bereich des Platzes 60 Festnahmen, 300 Identitätsfeststellungen, 110 Anzeigen und 125 Sicherstellungen von Suchtmitteln gegeben. Nun gilt dort seit heute Mitternacht im Umkreis von rund 150 Metern eine Schutzzone. Besonderes Augenmerk soll dabei auf den Kindergarten, die Schule und den ansässigen Sportplatz gelegt werden.
Laut Pürstl waren auf dem Keplerplatz über den Sommer vor allem algerische Gruppierungen aktiv. Nun seien es vermehrt Personen aus Syrien, Afghanistan und dem Iran, die dort mit Gesetz in Konflikt kommen würden.
Es darf in keinen Teilen unserer Stadt Plätze und Orte geben, wo sich Personen nicht sicher fühlen. Wir müssen alles tun, um das zu verhindern.
Michael Ludwig
Schutzzone gilt für sechs Monate
Für die Polizei sei die Schutzzone ein wichtiges und erfolgreiches Instrument, so Pürstl. Sie gilt vorerst für sechs Monate. Schließlich habe man so die Drogenszene am früher berüchtigten Karlsplatz zerschlagen. Im Anlassfall sind Verwarnungen, Verweise und bei Wiederholung auch Geldstrafen vorgesehen.
Das Ziel ist die Zerschlagung der Drogenszene am Keplerplatz. Wir werden mit den Maßnahmen daher den Druck weiter verstärken!
Gerhard Pürstl
Das neue Maßnahmenpaket beinhaltet auch mehr Beleuchtung, einen Heckenschnitt und kulturelle Veranstaltungen vor Ort. Die Polizei-Schwerpunktaktionen werden zudem von der städtischen Gruppe für Sofortmaßnahmen begleitet, so Stadtchef Ludwig.
Videoüberwachung nur, wenn alles scheitert
Am 500 Meter entfernten Reumannplatz gibt es seit vergangenem Jahr eine Videoüberwachung, die sich bewährt hätte. Diese soll es hier jedoch nur als allerletzte Maßnahme geben. Dann, wenn alle anderen Maßnahmen scheitern.
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