Tipps zur Selbsthilfe

Tinnitus: Das hilft gegen „Dauerpfeifen“ im Ohr

Gesund Aktuell
23.10.2022 16:00

Ohrengeräusche quälen in Österreich bis zu einer Million Menschen. Doch es gibt erfolgreiche Wege aus diesem für Gesunde unvorstellbaren Leidensdruck. Ein Experte zeigt sie auf und gibt praktische Tipps.

„Selbsthilfe bei Tinnitus“ - für rund eine Million von Ohrengeräuschen betroffenen Menschen hierzulande bedeutet dieses neue Buch von Prim. e.m. Dr. Herwig Edlinger Hoffnung. Der HNO-Facharzt aus Feldbach (Steiermark) war bis zur Beendigung seiner medizinischen Laufbahn einer der führenden Tinnitus-Spezialisten in Österreich und auch Experte für die Leser der Krone. Nun hat er zusammengefasst, was die Patienten selbst zur Linderung der quälenden Beschwerden beitragen können bzw. sollen. Das ist aktueller denn je: Die Zahl der Tinnitus-Kranken wächst ständig an. Die Geräusche werden höchst unterschiedlich als Sausen, Brummen, Pfeifen, Klingeln, Klopfen, Rauschen, Klirren, Glockenläuten usw. empfunden.

Oft ist das Innenohr geschädigt
Das akute Stadium dauert rund drei Monate, ab einem Jahr wird Tinnitus als chronisch bezeichnet. Das bringt Betroffene oft völlig zur Verzweiflung. Die Möglichkeiten der Selbsthilfe erfassen die Bereiche Lebensstil, Ernährung, Bewegung sowie äußere Ursachen. In etwa 90% aller Fälle wird das Innenohr geschädigt. Der Rest betrifft Erkrankungen des übrigen Hörsystems oder liegt sogar außerhalb dieses, wie z. B. psychische Erkrankungen, Hormonstörungen (Klimakterium, Schilddrüse), Kiefergelenkprobleme. Im Folgenden ein paar praktische Tipps aus dem brandneuen Buch von Dr. Herwig Edlinger:

  • Im Zusammenhang mit Lebensstil auf ausreichenden Schlaf achten! Zum Beispiel auf ein „Mittagsschläfchen“ verzichten, um nachts nicht öfter aufzuwachen. Auch Stress ist ein besonders häufiger Auslöser von Tinnitus. Hier helfen Entspannungsübungen, Spaziergänge in der Natur und das Pflegen von Hobbys (nicht unbedingt Schießen).
  • Gesund ernähren! Falsche, das heißt fett- und zuckerreiche Kost, verengt die Blutgefäße und fördert alleine dadurch Ohrensausen. Weiters hat sich herausgestellt, dass glutamathaltige Zusätze ungünstig sind. Hingegen nützen sehr gut Antioxidantien wie Vitamine (A, B, C, E), Magnesium, Selen oder Zink, Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe (wie Bioflavonoide, Carotinoide) und essenzielle Fettsäuren (wie Omega-3-Fettsäuren).
  • Vermeiden Sie wenigstens die schädlichsten äußeren Einflüsse: Nikotin und Kohlenmonoxid (Rauchen!) sowie zu starken Lärm.
  • Bewegung wirkt! Es kommt dadurch unter anderem auch zur gezielten geistigen Um- bzw. Ablenkung („geistige Maskierung“) von Geräuschen im Ohr.
  • Betreiben Sie Gymnastik speziell für die Halswirbelsäule: Sanfte (!) Halbkreise mit geradem und dann gebeugtem Kopf, Vor- und Zurückgleiten des Kinns bei geradem Kopf.
  • Zu weiteren beliebten, weil erfolgreichen Methoden zur Selbsthilfe gehören Autogenes Training und musiktherapeutische Methoden sowie das Überdecken störender Geräusche mit angenehmen Klängen bzw. mittels Hörgeräten, einem Rauschgenerator (Masker) oder einem musiktherapeutischen Kissen.
Porträt von Wolfgang Exel
Wolfgang Exel
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