Nach einem Megastau in Bayern wird der Ruf nach einem Ende der Blockabfertigung in Tirol erneut laut. Der neue Tiroler Verkehrslandesrat bleibt indes der bisherigen Linie treu. Er setzt und hofft auf „wertschätzende Gespräche“, um das Problem langfristig zu lösen.
Erst am Dienstag wurde der neue Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) angelobt. Zwei Tage später kam es schon zu einem rund 50 Kilometer langen Autobahn-Stau auf bayerischer Seite. Der Grund: Das Fahrverbot für Lkw auf österreichischer Seite am Mittwoch wegen des Nationalfeiertages und Blockabfertigungen am Donnerstag führten zu einem Verkehrschaos bei unseren Nachbarn.
Ist das unter der Regierung Mattle I die neue Verkehrspolitik? Das Transit-Problem kurzerhand einfach auf die andere Seite der Grenze zu verlagern? Die „Tiroler Krone“ hat bei dem ehemaligen ÖBB-Regionalamanager und Neo-Politiker nachgefragt. Dieser meint, dass „Tirol auch mit mir als Verkehrslandesrat nicht von den bewährten Maßnahmen entlang des Brennerkorridors abrücken wird“.
Ich werde selbstverständlich mit meinen Amtskollegen in Bayern und Südtirol rasch in wertschätzende Gespräche treten.
René Zumtobel
Bereitschaft dies und jenseits der Brenners Voraussetzung
So lange es keine grenzüberschreitende Lösung gebe, die den Schwerverkehr auf der Straße deutlich reduziere und auf die Schiene verlagere, „werden wir konsequent daran festhalten, um die Bevölkerung und die Umwelt zu schützen“, verdeutlicht Zumtobel. Gleichzeitig betont er, dass „ich selbstverständlich mit meinen Amtskollegen in Bayern und Südtirol rasch in wertschätzende Gespräche treten werde, um grenzüberschreitende verkehrsreduzierende Lösungen zu erarbeiten“.
Voraussetzung für eine Lösung sei „die Bereitschaft dies und jenseits des Brenners“, sagt der Landesrat.
Bayern fordert Ende der Blockabfertigungen
Unterdessen ruft der Stau auch Wirtschaftsvertreter in Bayern auf den Plan. Sie fordern ein Ende der Blockabfertigungen sowie des Lkw-Nachtfahrverbotes und sprechen sich für eine mögliche Korridormaut zwischen München und Verona aus.
Diese Forderung sorgt auch für eine Reaktion von Fitz Gurgiser, dem Obmann des Transitforums. Er verweist unter anderem darauf, dass die Schutzmaßnahmen europarechtlich abgesichert seien und die Transportwirtschaft es verstanden habe, sich „billigste Mauttarife, billigste Fahrer und billigste Fahrzeugsteuern zu erschleichen“.
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