Die Verbraucherpreise ziehen in Österreich weiterhin kräftig an. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria dürfte die Inflationsrate im Oktober auf elf Prozent geklettert sein und damit weiter im zweistelligen Bereich bleiben. Angeheizt wurde die Teuerung insbesondere von den hohen Preisen für Haushaltsenergie und Treibstoffe, teilten die Statistiker am Montag mit. Erneut einen Rekordwert hat Inflation in der Eurozone erreicht.
„Die Teuerung hat mittlerweile fast alle Bereiche erfasst, neben Gastronomie und Nahrungsmitteln sind deutliche Preissteigerungen nun auch bei der Bekleidung zu verzeichnen“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Gegenüber dem Vormonat steigt das Preisniveau voraussichtlich um ein Prozent. Im September waren die Preise noch um 10,5 Prozent höher als vor einem Jahr.
Heuer in jedem Monat gestiegen
Die Teuerung stieg somit heuer bisher in jedem Monat an. Immer wieder gab es neue Rekordwerte: Im September hatte sie mit 10,5 Prozent eine 70-Jahres-Hoch erreicht, im August und Juli hatte die Inflation jeweils 9,3 Prozent betragen. Im Juni waren es 8,7, im Mai 8,1, im April 7,2 und im März 6,8 Prozent gewesen. Schon im Februar und Jänner belief sie sich auf 5,9 bzw. fünf Prozent, was in diesen ersten beiden Monaten des Jahres Höchstwerte seit 1984 markiert hatte.
Auch Verbraucherpreisindex gestiegen
Nach oben geschnellt ist auch der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der laut vorläufiger Schätzung gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,5 Prozent gestiegen sein dürfte. Im Vergleich zum Vormonat stieg das Preisniveau laut HVPI um 1,2 Prozent. Die endgültigen Zahlen werden am 17. November bekannt gegeben.
Inflation in Eurozone erneut auf Rekordwert
Die Inflation in der Eurozone hat im Oktober erneut einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 10,7 Prozent, teilte das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg in einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten mit einer Rate von 10,3 Prozent gerechnet. Die Oktober-Rate ist die höchste seit Einführung des Euro als Buchgeld 1999. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 9,9 Prozent gestiegen.
Gestiegene Energiepreisen als Preistreiber
Getrieben wurde die Teuerung erneut durch den starken Anstieg der Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 41,9 Prozent erhöhten. Zudem beschleunigte sich der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmittel, die um 13,1 Prozent zum Vorjahr zulegten.
Stärker stiegen auch die Preise von Industriegütern ohne Energie und von Dienstleistungen. Die Kerninflation, bei der besonders schwankungsanfällige Preise von Energie, Lebens- und Genussmitteln nicht berücksichtigt werden, stieg zum Vorjahr von 4,8 auf 5,0 Prozent.
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