Das offizielle Österreich gedenkt am Mittwoch der Opfer des Terroranschlags vom 2. November des Jahres 2020. Beim Gedenkstein am Desider-Friedmann-Platz in der Wiener Innenstadt gedachten unter anderem Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) der vier getöteten Menschen mit einer Kranzniederlegung. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es: „Heute wie damals sind wir mit unseren Gedanken bei jenen, die wir am Tag des Anschlags verloren haben.“
Bei der Kranzniederlegung waren auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), Justizministerin Alma Zadic (Grüne), Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und der Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft, Oskar Deutsch, anwesend. Unter großer Polizeipräsenz und starkem Medieninteresse legten sie Blumen und Kerzen nieder.
Kanzler und Vizekanzler verurteilten das Attentat als Versuch, die Gesellschaft zu spalten. Dieser sei jedoch gescheitert, man stehe „geschlossen gegen Terror und Gewalt und für das Miteinander und den Frieden“.
Am 2. November 2020 hatte ein IS-Sympathisant vier Menschen in der Wiener Innenstadt getötet und 23 weitere verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Es war der letzte Abend vor einem neuerlichen Corona-Lockdown. Nahe dem Bermudadreieck, einem Ausgehviertel in Wien, eröffnet der Attentäter gegen 20 Uhr das Feuer.
Er tötet einen 21-jährigen Österreicher auf dem Fleischmarkt, eine 24-jährige Deutsche am Ruprechtsplatz. In der Seitenstettengasse schießt er auf eine 44-jährige Österreicherin und an der Ecke Rabensteig/Schwedenplatz auf einen 39-jährigen Österreicher. Klicken Sie sich durch unser interaktives Special zur Wiener Nacht des Terrors.
Eine eingesetzte Untersuchungskommission kritisierte eklatante Versäumnisse des Verfassungsschutzes im Umgang mit dem späteren Attentäter.
Prozess in Wien angelaufen
Am 18. Oktober hat der Prozess gegen sechs mutmaßliche Unterstützer des Attentäters am Wiener Landesgericht begonnen. Die Angeklagten bestritten den zentralen Vorwurf, in die terroristischen Pläne des Attentäters eingeweiht gewesen zu sein und diesen dabei unterstützt zu haben. Die Verhandlung wird am 1. Dezember mit den Einvernahmen der Beschuldigten fortgesetzt. Alle sechs Angeklagten kündigten an, sich ausführlich zu den gegen sie gerichteten Vorwürfen äußern zu wollen.
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