Groß war die Aufregung rund um die Asylzelte im Tiroler Absam (Bezirk Innsbruck-Land). Insbesondere, nachdem jüngst 30 Flüchtlinge bei winterlichen Temperaturen eine Nacht in den umstrittenen Quartieren verbringen mussten. Nach dem Zwist zwischen Gemeinde und Bund sind die Zelte auf dem Areal der Polizeischule mittlerweile verschwunden. Nun sollen andernorts zwei Containerdörfer errichtet werden.
Tirol hinkt bei der Erfüllung der Bund/Länder-Vorgaben, was die Flüchtlingsunterbringung anbelangt, hinterher - war zuletzt sogar Schlusslicht. Das weiß freilich auch der neue zuständige Landesrat Georg Dornauer von der SPÖ, der einen „Runden Tisch“ in dieser Causa ankündigte. „Ja, die Quote wird derzeit in Tirol nicht erfüllt. Ich werde aber alles daran setzen, dass der Wert besser wird“, so Dornauer.
Vom Containerdorf bis zur Postzentrale
Wie das gelingen soll? Schon nächste Woche sollen in Tirol zwei Containerdörfer entstehen. Eines in der Festungsstadt Kufstein und eines im Raum Innsbruck. Dem Vernehmen nach soll auch die alte Postzentrale in Hall im Visier sein.
In Anspielung auf den Bund meint Dornauer: Es könne nicht sein, dass man Tirol tagtäglich unter Druck setzt.
Zelte in Absam wurden abgebaut
Die von der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) in Absam aufgestellten Zelte wurden unterdessen am Freitag wieder abgebaut. Die Gemeinde hatte sich ja bekanntlich mittels Bescheid gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in den Zelten zur Wehr gesetzt. Bürgermeister Manfred Schafferer hatte schon unmittelbar nach der Errichtung des Zeltlagers von einem „Schwarzbau“ gesprochen.
Tirol erfüllt die mit dem Bund abgeschlossene Quote zur Unterbringung von Flüchtlingen aktuell zu lediglich 63 Prozent. Das Bundesland beherbergt mehr als 2800 Flüchtlinge weniger als es müsste. Erfüllt wird die Quote zurzeit nur im Burgenland und überdeutlich in Wien.
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