Der Moment, in dem der Regen kam: Donnerstagfrüh vor dem Linzer Landhaus wurde der da noch nicht angelobte neue SPÖ-Landesrat Michael Lindner (ein Weilchen noch ist er 39) ein bisschen eingenieselt, trotzdem rutschte ihm der Stab des Kapellmeisters der Musikkapelle Kefermarkt (seine Heimatgemeinde) nicht aus der Hand.
Dann ging‘s in die Landtagssitzung, die sich die scheidende Landesrätin Birgit Gerstorfer schon von der Besuchergalerie herab ansah. Die SPÖ-Fraktion wählte Lindner einstimmig zu ihrem Nachfolger in der Landesregierung. Dazwischen und danach war Zeit für ein paar politische Ansagen - und für etliche Schnappschüsse unseres Fotografen Harald Dostal, die wir hier herzeigen.
Der Wettstreit der besten Ideen
Lindner ersuchte die Vertreter der anderen fünf Landtagsfraktionen um eine konstruktive und vom Wettstreit um die besten Ideen getragene Zusammenarbeit: „Als Landesrat suche ich das Gespräch auf Augenhöhe und lade alle Bürgerinnen und Bürger ein, aktiv daran mitzuwirken, dass alle Menschen in Oberösterreich eine gute Zukunft haben. An großen Herausforderungen, die es dabei zu meistern gilt, besteht aufgrund der zahlreichen Krisen kein Mangel.“
Kampf gegen die Kinderarmut
Einen klaren Arbeitsschwerpunkt sieht Lindner dabei im Kampf gegen die Kinderarmut: „Die Teuerung verschärft auch die Kinderarmut. Das ist in jedem einzelnen Fall ein Skandal, den es nicht geben dürfte. Darum setze ich mich für die Einführung einer Kindergrundsicherung ein, mit der wir die Kinderarmut abschaffen werden. Für einen Sozialdemokraten kann es keine edlere Aufgabe in unserem Land geben. Ich will eine starke Stimme gerade für diejenigen sein, die im Land Oberösterreich nicht, oder zu wenig gehört werden.“ Ziel der Kindergrundsicherung ist es, dass jedes Kind unabhängig von der Einkommenssituation der Eltern alle Chancen hat.
Gegen Ungleichheit und Spaltung
Als zentrale Anliegen seines Ressorts bezeichnete Lindner die Bekämpfung der zunehmenden sozialen Ungleichheit, der gesellschaftlichen Spaltung und nicht zuletzt der wachsenden regionalen Ungleichheit durch die infrastrukturelle Ausdünnung des ländlichen Raums: „Hier geht es um die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Darum will ich die oberösterreichischen Gemeinden beim Umstieg auf erneuerbare Energieträger unterstützen und die Förderungen des Gemeinderessorts für klimafreundliche Projektumsetzungen ausbauen“, so Lindner.
Eine neue SPÖ-Klubvorsitzende
Lindner war bisher Klubvorsitzender der SPÖ-Landtagsfraktion. Diese Funktion übernahm nun Sabine Engleitner-Neu. Das frei werdende Landtagsmandat Lindners erging an den Mühlviertler Erich Wahl, den Ex-Bürgermeister von St. Georgen an der Gusen, der Lindner 2021 durch seinen Verzicht auf das Landtagsmandat den Einzug in den Landtag ermöglicht hatte.
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