Bis zu 2200 Euro pro Monat gibt es für Medizin-Studenten ab dem nächsten Jahr. Sie gehen damit aber teils jahrelange Verpflichtungen an einem steirischen Landeskrankenhaus ein. Das gesamte Stipendienprogramm kostet zehn Millionen Euro.
Es ist eines der großen Themen, die das Gesundheitswesen seit Jahren beschäftigen: der Mangel an Ärztinnen und Ärzten in vielen Bereichen. Diskutiert wird derzeit etwa über neue Aufnahme-Bedingungen zum Medizinstudium.
In der Steiermark gehen die Spitalsgesellschaft Kages, die Medizin-Uni Graz und das Land Steiermark einen neuen Weg: 300 Medizin-Studierende im zweiten Abschnitt können sich ab Sommersemester 2023 für ein Stipendium bewerben. Sie bekommen bis zum Ende des Studiums 950 Euro brutto im Monat und verpflichten sich, das klinisch-praktische Jahr an einem LKH zu absolvieren und danach für bis zu sechs Jahre dort Vollzeit zu arbeiten. Wer gerade das klinisch-praktische Jahr beginnt, kann 2200 Euro brutto für zwölf Monate bekommen, wenn er oder sie danach dreieinhalb Jahre Vollzeit bei der Kages arbeitet.
Insgesamt kosten die Stipendien zehn Millionen Euro. Kages-Chef Gerhard Stark zeigt sich zufrieden: „Ein weiterer wichtiger Schritt, um die Personalsituation zu verbessern.“
Zehn neue Ausbildungstellen für Psychiater
Neben diesem Modell wollen die Verantwortlichen auch den Mangel bei gewissen Fachärzten ausgleichen. Deswegen kommen am Uni-Klinikum und am LKH Graz II zehn neue Turnus-Ausbildungsstellen für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin bzw. für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Wer eine solche in Anspruch nimmt, verpflichtet sich ebenso, „über einen definierten Zeitraum“, wie es heißt, in einem Kages-Krankenhaus zu arbeiten.
Zu guter Letzt wird in der Ausbildung für Allgemeinmediziner die Zeit in einer Lehr-Praxis von sechs auf zwölf Monate erhöht. Kosten für die letzten beiden Maßnahmen: elf Millionen Euro.
Kritik an Stipendien für Privatuni
Kritik gab es unlängst, weil das Land neun Millionen Euro für insgesamt 60 Vollstipendien an der Wiener Sigmund-Freud-Privatuniversität zahlt. Dort wackelt aber die Akkreditierung für den Masterstudiengang Humanmedizin. Eine Entscheidung könnte kommende Woche fallen.
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