„Krone“-Lokalaugenschein im alten Uni-Komplex am Wiener Alsergrund. Die Stadt hat dort Notschlafplätze für bis zu 1000 Kinder und Frauen aus der Ukraine eingerichtet, deutlich weniger luxuriös als im Hotel de France.
Fast neun Monate tobt bereits der schreckliche Krieg in der Ukraine. Insgesamt acht Millionen Menschen sind seitdem aus dem Land geflüchtet. Nun hat die Stadt in der Althanstraße 14 ein neues, größeres Ankunftszentrum eröffnet.
Nach mehr als acht Monaten Krieg ist es jetzt notwendig, die bestehende Infrastruktur anzupassen.
Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ)
„Nach mehr als acht Monaten Krieg ist es jetzt notwendig, die bestehende Infrastruktur anzupassen“, so Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Im ehemaligen Biozentrum stehen bis zu 1000 Notschlafplätze zur Verfügung. Die Vertriebenen sollen sich hier aber nur kurz aufhalten, bis die weiteren Schritte geklärt sind. 250 Notbetten sind bereits aufgestellt. Auch ein eigener Spielraum für Kinder wurde hier eingerichtet. Damit die Kleinen wenigstens kurz auf andere Gedanken kommen können.
Fußweg im Freien zu den Duschen
Schon seit Dienstag sind dort 20 Frauen und Kinder einquartiert. Beim „Krone“-Lokalaugenschein wird schnell klar, dass sich die Unterkunft noch mitten im Umbau befindet. Die Duschen befinden sich außerhalb des Gebäudes in Containern. Die Bewohner müssen zunächst einen Fußweg im Freien zurücklegen, um dorthin zu kommen.Im Winter nicht gerade ideal. Diese sollen jedoch nur eine „Übergangslösung“ sein, betont das Rote Kreuz, das für die Organisation zuständig ist.
Jene Vertriebenen, die im Hotel der France, dem ehemaligen Luxushotel an der Ringstraße, untergekommen sind, haben es da deutlich besser.
Schon bald sollen 40 Duschen im Gebäudeinneren hinzukommen. Zumindest die WC-Anlagen wurden bereits adaptiert. Zuvor waren vor Ort Dixi-Klos im Einsatz. Noch bis vor wenigen Tagen waren hier 300 bis 400 junge Männer aus Syrien und Afghanistan untergebracht. Sie sind kurz vor der Eröffnung des Zentrums auf die Bundesländer aufgeteilt worden, heißt es. Wohin genau? Darüber hüllen sich die Offiziellen in Schweigen.
Österreich war und ist weiterhin ein wichtiges Transitland für Ukraine-Vertriebene. 455.300 Ukrainer sind laut dem Innenministerium seit Kriegsbeginn durch Österreich gereist. Im bisherigen Ukraine-Ankunftszentrum in der Sport-und-Fun-Halle im 2. Bezirk sind seit Kriegsbeginn rund 130.000 Personen versorgt worden. Die Halle soll demnächst als Quartier geschlossen werden.
Vonseiten des Fonds Soziales Wien geht man davon aus, dass im Winter wieder größere Gruppen an Vertriebenen aus der Ukraine nach Wien kommen werden.
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