Nach Notruf-Ausfall

Rotes Kreuz betont: „Hilfe wird es immer geben“

Salzburg
22.11.2022 22:40

Ein Defekt beim Telefonanbieter legte den Notruf 144 am Montagabend in Salzburg lahm. Das Rote Kreuz beruhigt und verweist auf eine prinzipiell hohe Ausfallsicherheit. Der Fehler sei im Verantwortungsbereich des Telefonanbieters aufgetreten und gelte als extrem unwahrscheinlich.

Bange Minuten für Salzburger in Not am Montagabend. Der Notruf des Rettungsdienstes war ab circa 19.30 Uhr wegen eines Defekts nicht erreichbar. Betroffen war auch die Nummer der Bergrettung (140) und des ärztlichen Notdienstes (141). Statt Hilfe gab es auf diesen Leitungen nur ein Besetztzeichen. Feuerwehr und Polizei leiteten die Einsätze über hinterlegte Notfall-Nummern an die Disponenten der Rettungsleitstelle weiter. Diese konnten Rettungswagen und Notärzte zu jeder Zeit problemlos alarmieren. Ein Mitarbeiter der Rettungsleitstelle machte sich während des Ausfalls auf den Weg in die Polizeileitstelle um bei lebensbedrohlichen Notfällen Erste-Hilfe-Anleitungen über das Telefon zu erteilen. Nach eineinhalb Stunden lösten Techniker von A1 das Problem provisorisch. Ein Hardwaredefekt hatte zu einem Softwarefehler geführt. Laut einer Schätzung waren insgesamt rund 100 Anrufer betroffen. Zu nennenswerten Verzögerungen soll es dabei nicht gekommen sein. In den meisten Fällen hätte die Verzögerung weniger als eine Minute betragen, ist die Leitstellen-Leitung des Roten Kreuzes überzeugt.

Rotes Kreuz setzt auf doppelte Ausfallsicherheit

„Unsere Systeme haben immer funktioniert. Sie sind redundant und auf die Standorte Salzburg Stadt und Zell am See aufgeteilt“, erklärt Rudolf Rernleiter, der für die IT der Hilfsorganisation verantwortlich ist. Der Vorteil der doppelten Infrastruktur: Fällt ein Standort aus, kann der andere sofort übernehmen. Neben redundanten Hardware-Komponenten gebe es auch eine Notrstromversorgung, die den Betrieb in der Notrufzentrale sichere.  Ein System, das gewährleisten soll, dass kein Notruf ins Leere geht - eigentlich.

Ausfälle haben normalerweise keinen Einfluss auf Notruf

„Für Ausfälle gibt es klare Abläufe. In der Regel haben sie keinen Einfluss auf den Betrieb“, weiß Peter Dioszeghy, Chef der Leitstelle. Ein Ausfall wie am Montag sei extrem selten und ihm nicht erinnerlich, so Dioszeghy. Den gleichen Ton schlug die Pressesprecherin des Telefonkonzerns A1 an. Sie sagte zur „Krone“: „In 12 Jahren als Unternehmenssprecherin habe ich das noch nicht erlebt.“

Einsatzorganisationen und Behörden haben immer einen Draht zueinander

Wenn man beim Notruf niemanden erreiche, solle man die Nummern der anderen Einsatzorganisationen probieren. „Die Leitstellen können auch bei Ausfällen weiter miteinander kommunizieren - etwa über Funk oder Notfall-Handys“, weiß Alois Graf, der Technik-Chef der Salzburger Rettungsleitstelle.

Für Leitstellenleiter Dioszeghy ist eines klar: „Hilfe wird es immer geben.“ Man sei auf viele mögliche Probleme vorbereitet und habe Notfallpläne in der Tasche. Die Leitstelle, so ist Dioszeghy überzeugt, sei sogar im Fall eines Blackouts weiter einsatzbereit. Aber was tun, wenn das Telefon nicht mehr funktioniert? Im Falle eines Ausfalls des Strom- und Handynetzes könne man sich an Rettungs- oder Feuerwachen wenden. Die Einsatzkräfte dort können selbst helfen oder über einen speziellen Behördenfunk Hilfe arrangieren. 

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