Die Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 wächst und gedeiht. Knapp 100 Projekte stehen fest, rund 50 werden noch dazukommen. Ein Hauptprojekt dreht sich um Raubkunst, die von den Nazis im Altausseer Stollen versteckt worden ist. Um das knappe Budget aufzufetten, gibt es nun endlich einen Hauptsponsor.
Alpenromantik hat in der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 wenig Platz, denn es geht um harte Arbeit. „Wir schauen, wie wir die Region entwickeln können“, betont Intendantin Elisabeth Schweeger den Fokus. Entlang der vier Leitlinien - „Macht und Tradition“, „Kultur im Fluss“, „Sharing Salzkammergut“, „Global lokal“ - wird man sich mit Themen beschäftigen, die große Aktualität haben. Nicht nur Vergangenheitsaufarbeitung zwischen Salzgeschichte und Nationalsozialismus ist dabei wichtig, auch Zukunftsthemen wie nachhaltiges Bauen oder neue Mobilität regen Projekte an.
Wir schauen, wie wir die Region entwickeln können. 95 Prozent der Projekte sind schon unter Dach und Fach
Elisabeth Schweeger, künstlerische Leiterin
Großteil unter Dach und Fach
Vieles steht fest: Von den derzeit bereits fixierten 95 Projekten werden mehr als 85% von lokalen und regionalen Projektträgern - Kunstschaffende, Vereine, Institutionen, Betriebe - ausgeführt. Bis Ende dieses Jahres will man noch weiter rund 50 Vorhaben vereinbaren.
Starken Partner gefunden
Mit dem derzeitigen Budget von 14,4 Millionen Euro für den künstlerischen Bereich hofft man - der Inflation zum Trotz - auszukommen. Die Raiffeisenbank wurde nun als Partner und Hauptsponsor gewonnen.
Salzkammergut ohne Grenzen
Im gesamten Jahr 2024 werden über 150 Projekte verteilt zu erleben sein. Die Region Salzkammergut ist dabei dehnbar geworden, denn auch in Salzburg und im Donauraum werden Projekte realisiert.
Früher Start
Schon im nächsten Jahr gibt es ab 19. Jänner 2023 Vorprojekte und Workshops. Den Startschuss gibt ein Treffen von Kulturattachés aus vielen Ländern in Bad Ischl. Genau ein Jahr später, ab 19. Jänner 2024, fällt dann der Startschuss für die Kulturhauptstadt.
Gewagte Reise in die Vergangenheit
Eines der spannendsten Hauptprojekte nennt sich „Die Reise der Bilder“: Raubkunst aus der Nazizeit, die während des Zweiten Weltkriegs im Bergwerkstollen in Altaussee versteckt worden war, wird exemplarisch im Lentos präsentiert. Die „Reise“ der Werke bis zur Rückgabe wird rekonstruiert.
Zum Generalthema Salz wird im ehemaligen Sudhaus in Bad Ischl die „Salt.Lake.City“ ausgestellt. Der Geschichte des Salzabbaus werden künstlerische Positionen gegenübergestellt.
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