Das sagen Experten

Corona: Droht jetzt die nächste Winterwelle?

Steiermark
26.11.2022 07:00

Infektionszahlen sinken, Impfstraßen schließen, Mutationen sind nicht in Sicht: Ist Corona nun vorbei?

Ein baldiges Ende der Pandemie prophezeite diese Woche Christian Drosten, meinungsgewichtiger Virologe aus Deutschland. Es dauerte keine 24 Stunden, meldete sich sein Landsmann, SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu Wort, der fest an eine bevorstehende „Winterwelle“ glaubt.

Aber was stimmt denn nun? Wirklich wissen kann das heute niemand: „Entspannen ist erlaubt, komplett zurücklehnen würde ich mich aber noch nicht“, meint dazu Bernhard Haas, Infektiologe der steirischen Krankenanstaltengesellschaft (Kages).

Bernhard Haas, Infektiologe bei der Kages. (Bild: Christian Jauschowetz)
Bernhard Haas, Infektiologe bei der Kages.

Familienfeiern als Risiko
Die Infektions- und Hospitalisierungszahlen würden in der Steiermark zwar aktuell stagnieren, mit Anbruch der kalten Jahreszeit könne sich die Situation aber wieder rasch ändern: „Viele Weihnachts- und Familienfeiern stehen jetzt an, wenige Menschen holen sich den vierten Stich, sprich, die Immunitätsrate sinkt von Woche zu Woche, zudem fällt die Bevölkerung in präpandemische Muster zurück. Sprich, auf die Maske wird großzügig verzichtet, Hygienemaßnahmen lässt man wieder schleifen“, rät der Experte zu mehr Umsicht.

(Bild: Jauschowetz Christian)

Intensivstation wird nicht erweitert
Dass die Alarmbereitschaft generell nachlässt, zeigt auch ein Blick ins LKH Graz II, dem steirischen Corona-Krankenhaus. Die geplante Erweiterung der Intensivstation wurde kurzerhand abgeblasen, eine bereits ausgehobene Baugrube wieder zugeschüttet: „Vor zwei Jahren sind wir an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen, deshalb wollten wir die ohnehin geplante Modernisierung vorantreiben“, sagt Betriebsdirektor Bernhard Haas (die Namensgleichheit ist ein Zufall). „Eile ist nun aber nicht mehr geboten, wir haben aktuell keinen einzigen Corona-Intensivpatienten im Haus, deshalb wollen wir in Ruhe weiterplanen“.

Betriebsdirektor vom LKH Graz II, Bernhard Haas (die Namensgleichheit mit dem Infektiologen oben ist ein Zufall). (Bild: Foto Pachernegg)
Betriebsdirektor vom LKH Graz II, Bernhard Haas (die Namensgleichheit mit dem Infektiologen oben ist ein Zufall).

Zahl der Impfstraßen ab Samstag auf 13 reduziert
Um seine Gesundheit macht sich Franz Auer (Foto links oben) keine besonders großen Sorgen mehr. Dass sein Grüner Pass die Gültigkeit und man damit auch globale Reisefreiheit behält, ist das stärkere Motiv, wieso sich der 58-Jährige am Freitag den vierten Stich in der Impfstraße in Weiz abgeholt hat: „Den heutigen letzten Öffnungstag habe ich bewusst genutzt, ansonsten wird’s wieder kompliziert“, sagt der Oststeirer. Neben Weiz wurde gestern Abend auch der Standort in Murau geschlossen, nun sind von den einst mehr als 20 Impfstraßen noch 13 über.

Dass es trotz diesem Zurückfahren einfach bleibt, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, betont der steirische Impfkoordinator Gerald Lichtenegger: „Die weitere Versorgung der Bevölkerung ist durch die vielen Impf-Ordinationen in allen Bezirken sichergestellt.“

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