Erdrutsch auf Ischia
Suche nach Vermissten sogar im Scheinwerferlicht
Nach dem Erdrutsch auf der Insel Ischia haben Rettungseinheiten in der Nacht auf Sonntag die Suche nach elf Vermissten fortgesetzt. Schlechtes Wetter und starker Wind erschwerten die Bergungsarbeiten. Bisher wurde eine 31-jährige Italienerin tot geborgen, gesucht wird noch nach ihrem Lebensgefährten. Bei dem Erdrutsch wurden 13 Personen verletzt. 130 obdachlos gewordene Menschen mussten die Nacht in Hotels verbringen.
Am frühen Samstag brach das Unwetter über die Insel mit ihren etwas mehr als 60.000 Einwohnern herein. Besonders betroffen war der Küstenort Casamicciola im Norden. Schlammmassen beschädigten Häuser, in denen auch einige der Vermissten vermutet wurden. Die Feuerwehr rettete nach eigenen Angaben zwei Menschen aus einem Auto, das ins Meer gerissen wurde. Sie war insgesamt mit 100 Kräften und 40 Fahrzeugen im Einsatz. Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni entsendete, zur Unterstützung der Rettungskräfte, Soldaten auf die Insel.
„Ich dachte, ich muss sterben“
Viral ging am Sonntagmorgen ein Video, das die Rettung des Installateure Giovan Giuseppe Di Massa aus den Schlammmassen zeigte. Der Handwerker wurde von dem Erdrutsch überrascht und konnte sich nur mit letzter Kraft an Rohren festhalten, bis die Retter ihn aus dem Schlamm zogen. Medien gegenüber meinte der Mann, er habe geglaubt, sterben zu müssen - die Hilfe sei in letzter Sekunde gekommen.
Menschen wollten zu Hause bleiben
Der Bürgermeister von Ischia, Enzo Ferrandino, beklagte, dass einige Familien ihre Häuser nicht verlassen wollten. Dies könne gefährlich sein. Ein Dutzend Personen, die ohne Wasser und Strom in ihren Häusern eingesperrt blieben, seien noch nicht erreicht worden.
Unwetter immer häufiger
Italien wird immer häufiger von schweren Erdrutschen getroffen. Bei Unwettern in der Adria-Region Marken waren im September 13 Menschen ums Leben gekommen. Seit Freitag herrscht Unwetter-Alarm in Süditalien. In Venedig wurde Hochwasser gemeldet, die Lagunenstadt wird von einem System von Dammbarrieren vor den Fluten geschützt.
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