Gespenstische Stille auf den steierischen Bahnhöfen am Montag: 400 Züge fielen aus, das große Chaos auf den Straßen blieb aber aus. Wir haben uns vor Ort und bei Betroffenen umgehört sowie nachgefragt, wie es weitergeht...
Die Ticketschalter sind frei, die Rolltreppen leer, kein Sessel ist beim Bäcker belegt. Der Nebel am Bahnsteig 1 unterstreicht die gespenstische Stille, die auf dem Grazer Hauptbahnhof herrscht. Nur ein paar wenige Überraschte stehen vor den großen Anzeigetafeln mit dem Alarmruf: „Warnstreik der Gewerkschaft vida!“ Seit Montag 0 Uhr bis inklusive 24 Uhr zeigen sie weder Ankünfte noch Abfahrten an.
Nur wenige Gestrandete
Wegen 400 ausgefallener Züge mussten 40.000 Steirer mit anderen Verkehrsmitteln zur Arbeit, zum Arzt und in die Schule kommen. „Ich versuche nun, den Bus nach Kärnten zu nehmen“, verrät uns eine Passantin. Diese fuhren zwar alle regulär, einige stiegen aber auch auf den Flixbus um. „Wir haben sogar Zusatzbusse“, sagt einer der Chauffeure in der Grazer Innenstadt.
Trotz Stau auf der A 9 blieb Verkehrschaos aus
Dass viele stattdessen das Auto nutzten, zeigte sich nicht nur an den leeren Hauseinfahrten, auch auf den Straßen staute es sich. „Problematisch war es in der Früh besonders vom Süden kommend in Richtung Graz“, sagt Barbara Kner vom ÖAMTC. Auf der A 9 standen Pendler bis zu eine Stunde im Stau - und zu allem Überdruss gab es noch einen Unfall auf Höhe Wildon. Weshalb auch die B 67 und B 70 vom Stau betroffen waren.
Nur im Schritttempo ging es morgens von Norden in die Landeshauptstadt. Das große Verkehrschaos wegen des Bahnstreiks sei dennoch ausgeblieben, viele seien schon früher zur Arbeit gefahren. „Die Menschen waren gut informiert“, so Kner.
Ab Mitternacht wieder Normalbetrieb
Ein paar Touristen hätten vereinzelt nicht Bescheid gewusst, Beschwerden hätte es kaum gegeben, so ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel.
Pünktlich um Mitternacht soll der Zugbetrieb planmäßig wieder aufgenommen werden. „Schon am Sonntag haben wir die Züge richtig positioniert, um schnell wieder alles hochzufahren.“ Dass am morgigen Dienstag alles wieder lückenlos funktioniert, kann man dennoch nicht garantieren.
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