Die von der SPÖ Burgenland in Auftrag gegebene Umfrage, ob Landeshauptmann Hans Peter Doskozil auch Chancen in der Bundespolitik hätte, sorgt weiterhin für negative Schwingungen bei den Sozialdemokraten. Nun hat sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig verärgert gezeigt und stellte am Dienstag in einem Interview klar: Als rote Spitzenkandidatin ins Rennen gehen werde niemand anderer als Pamela Rendi-Wagner.
Ludwig empfahl dringend, derartige Themen in den Gremien zu beraten. Wenn jemand etwas „in der Richtung“ zu sagen habe, wäre das sicher gut, wenn dies im Kreis des Parteipräsidiums oder des Vorstands geschehe. „Ich glaube, wir würden ihm da alle gerne einmal zuhören und unsere Meinung dazu abgeben“, ersuchte er Doskozil, der kürzlich in einem „Krone“-Interview mit Conny Bischofberger meinte, „die Chance für die SPÖ wäre riesig“, um diesbezügliches Vorgehen. Etwas über die Medien auszurichten, sei nicht sinnvoll, so Ludwig (siehe Video oben ab Minute 3:35)
Für Ludwig „ist klar, wie zu verfahren ist“
„Für mich ist klar, wie zu verfahren ist“, sagte Ludwig: „Peter Kaiser hat als Parteivorsitzender in Kärnten kandidiert und ist dann Landeshauptmann geworden, ich habe als Spitzenkandidat und Landesparteivorsitzender der SPÖ Wien kandidiert und bin dann Landeshauptmann in Wien geworden. Auch Hans Peter Doskozil hat als Spitzenkandidat und Landesparteivorsitzender kandidiert und ist dann Landeshauptmann geworden.“
„Ich gehe davon aus, dass das auf Bundesebene auch so sein wird“, betonte der Wiener SPÖ-Chef: „Die Bundesparteivorsitzende wird als Spitzenkandidatin antreten und wird, wie ich hoffe, dann die erste gewählte Frau im Bundeskanzleramt sein.“
Kein Interesse an ähnlichen Umfragen wie im Burgenland
Er selbst denke jedenfalls nicht daran, derartige Umfragen zu lancieren, beteuerte Ludwig: „Ich werde so eine Umfrage nicht in Auftrag geben, weil ich da überhaupt kein Interesse habe, in so einer Funktion zu kandieren. Von daher besteht für mich kein Interesse, das abzufragen.“
Doskozil bekam aber auch Rückendeckung. So outete sich etwa Salzburgs SPÖ-Landesparteichef David Egger als Fan des Burgenländers. Schelte kam hingegen aus Oberösterreich, die meisten übrigen Bundesländer wollten sich in dieser Debatte nicht konkret äußern.
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