Von wegen Krise! Nie zuvor haben so viele Steirer gearbeitet. Das bringt für viele neue Chancen im Job. Nächstes Jahr könnte sich die Situation allerdings ändern.
Der Arbeitsmarkt in der Steiermark trotzt bislang den Dauerkrisen des laufenden Jahres. Teuerung, Energieschock und Lieferengpässe hatten keine Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit. Ganz im Gegenteil: Heuer gibt es einen neuen Rekord an Beschäftigten (545.600) und die niedrigste Arbeitslosenquote (5,2 Prozent) seit 1985. „Wir haben ungewöhnliche Zeiten am Arbeitsmarkt“, brachte es AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe am Montag auf den Punkt.
In einigen Bezirken, etwa Weiz, Murau oder Feldbach, herrschte beinahe das gesamte Jahr lang Vollbeschäftigung, also eine Arbeitslosenquote von unter vier Prozent. Da die geburtenstarken Jahrgänge der Sechzigerjahre nach und nach in Pension gehen, suchen viele Unternehmen händeringend nach geeigneten Nachfolgern. Das AMS hat nun sogar eine Initiative gestartet, in der Firmen erklärt wird, wie man das nötige Personal für sich gewinnen und langfristig halten kann.
Alter bei der Arbeitssuche keine große Hürde mehr
Der aktuelle Trend zerstört auch alte Denkmuster: „Wenn das Alter ein Problem wird, dann frühestens ab 55. Wir haben teilweise 50-Jährige, die eine neue Ausbildung anfangen und die Branche wechseln“, so Christina Lind, stv. AMS-Landesgeschäftsführerin.
Die Unternehmen suchen händeringend Personal. Viele Arbeitnehmer haben das schon genutzt.
Christina Lind, stv. Landesgeschäftsführerin des AMS Steiermark
Ganz so rosig wird es 2023 aber wohl nicht weitergehen. Das AMS rechnet mit einem kleinen Anstieg von 1300 Arbeitslosen mehr. „Das wird in erster Linie Personen ohne Fachausbildung treffen“, so Lind.
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