Kontaktloses Zahlen

Steirer-Pioniere lassen Kassen zum Fest klingeln

Steiermark
17.12.2022 07:30

Kontaktloses Zahlen befindet sich am Vormarsch, entwickelt wurde diese Technik in der Steiermark. Und hier forscht man schon am Zahlen der Zukunft.

Süßer die Kassen nie klingeln. Die Weihnachtszeit bildet für den steirischen Handel traditionell den wirtschaftlichen Höhepunkt des Jahres - auch heuer rechnet man mit einem Umsatz von stolzen 300 Millionen Euro. Die Bezahlung wird großteils per Karte erledigt. Knapp 300.000 Zahlungen werden allein in der Steiermark mit Plastikgeld erledigt - pro Tag. Und dabei ist besonders das kontaktlose Zahlen unaufhaltsam auf dem Vormarsch.

90 Prozent der Kartenzahlungen kontaktlos
„Auch wir merken, dass kontaktloses Zahlen bei den Steirerinnen und Steirern immer beliebter wird“, sagt Rainer Stelzer, Vorstandsdirektor der Raiffeisen Landesbank, bei der mittlerweile 90 Prozent all ihrer täglichen 140.000 Kartenzahlungen kontaktlos erfolgen. Nur zum Vergleich: In Polen sind es sogar 99 Prozent, in Deutschland gut 60.

Steirisches Know how revolutioniert Bezahlung weltweit
Möglich macht dies alles eine Technologie, die in der Steiermark erfunden wurde. Die Nahfeldkommunikation (NFC) hat ihren Ursprung nämlich in Gratkorn. In den 90er-Jahren wurde dort bei NXP (einst Micron, dann Philips) ein Mikrochip entwickelt, der aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken ist - etwa in Handys verbaut wird. „Den Chip in der Bankkarte muss man sich wie einen kleinen Computer vorstellen, der bestimmte Dinge sehr gut kann“, erklärt Christoph Zwahlen, Marketing-Manager von NXP.

Immer mehr Steirer nutzen das kontaktlose Zahlen. (Bild: Jöchl Martin)
Immer mehr Steirer nutzen das kontaktlose Zahlen.

Kartenzahlungen sind sehr sicher
Zum einen sind die Daten dieses Chips gesichert und zum anderen derart gut verschlüsselt, dass sie nicht im Klartext übermittelt werden, sondern erst beim Empfängerterminal. Dadurch sind Zahlungen mit Karten laut Experten sehr sicher. „Früher war der Magnetstreifen ein Schwachpunkt, der relativ einfach geknackt werden konnte. Vom globalen Kreditkartenbetrug ist aktuell aber weniger als ein Prozent auf die Karte selbst zurückzuführen.“

In Gratkorn wird aber schon an neuen Zahlungsmöglichkeit en getüftelt: In Holland gab’s bereits einen Probelauf mit Ultra-Wideband-Technologie. „Da verbindet sich mein Mobiltelefon etwa beim Tanken automatisch mit der Zapfsäule und bucht dann den Betrag ab. Ähnlich würde es bei Öffi-Tickets in Graz funktionieren“, erklärt Zwahlen. Bis diese Technologie serienreif ist, wird es aber noch dauern. 

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