Gewalt statt Argumente - die Stadt Wien setzt bei einer Kampagne für die Auffrischungsimpfung gegen Corona auf eine cholerische Spritze. Unser Kasperl der Woche.
Verhaltensauffällig, gewalttätig, am Ende sogar Kidnapping – weil in den Impfstraßen so wenig los ist wie im Recruiting-Center der Wiener Linien, versucht es die Stadt Wien mit einer Form des Humors, der sogar den Villacher Fasching als Kabarett-Highlight dastehen lässt. Das Spritzen-Monster „Boosta“ aus dem Hause von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sollte ein Social-Media-Star werden, interessiert mit aktuell 346 Followern aber wohl nur sein Ressort selbst.
Bitte rasch zur Aggressionstherapie
Wer ist „Boosta“? Ein blaues Maskottchen mit bekifftem Blick, das sich erst gar nicht in Argumenten für die Auffrischungsimpfung im Kampf gegen Corona übt, sondern ein Fall für eine Aggressionstherapie ist. Die cholerische Spritze räumt in kurzen Videos Tische ab, wirft mit Gegenständen und zerrt Ungeimpfte gegen ihren Willen zum Stich. Das übrigens auch in der Wiener U-Bahn, wo die Maskenpflicht offenbar dann nicht gilt, wenn man pseudowitzige Clips dreht.
Kritik kommt von allen Seiten, unter anderem auch von FPÖ-Chef Dominik Nepp: „Anstatt mehr Menschen zur Impfung zu bringen, ist seit dem Start dieser mit Steuergeld finanzierten Aktion die Corona-Impfrate sogar gesunken“, erklärt er empört.
Bei Spritzen-Clown „Boosta“ geht den meisten Wiener wohl das (Un)geimpfte auf. Deswegen: Die Nadel rasch in einer Problemstoffsammelstelle entsorgen.
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