Auf je 100 Einwohner in Salzburg kommen 27 Rinder zu. Damit zählt das Bundesland österreichweit zu den Spitzenreitern. Man kann Salzburg getrost als Rinderland bezeichnen.
So beliebt Fleisch und Milch der Hornträger auch sind, so wichtig sie für die Landschaftspflege sind, so groß könnten zukünftig auch die Probleme mit den Wiederkäuern werden.
Hund und Katze kann man im Auto mit zum Tierarzt nehmen. Beim Großtier geht das nicht. Es müssen mehr Tierärzte ausgebildet werden.
Josef Schöchl, Landesveterinärschef von Salzburg
Problem ist nicht die körperliche Arbeit
Die allgemeine Personalnot macht auch vor den Tieren nicht halt. „Geburtenstarke Jahrgänge gehen in Pension. Wir steuern auf einen Tierarzt-Mangel zu, vor allem im ländlichen Bereich“, erklärt Josef Schöchl. Damit meint Salzburgs oberster Veterinär aber nicht jene Ärzte in kleinen Tierarztpraxen. Es geht um jene, die sich um große Exemplare wie Rind und Pferd kümmern. „Die Versorgung kann noch aufrechterhalten werden. Aber im Lungau etwa ist es schon eng“, sagt der Doktor. Da solle es vorkommen, dass bei komplizierten Kälbergeburten ein Tierarzt fehle. 160.000 Rinder gibt es im Bundesland, das ergibt 80.000 Geburten pro Jahr.
Aktuell stehen zu wenige Menschen in Ausbildung – viele zieht es nach dem zwölf Semester langen Studium in die Forschung, Industrie. Aber nicht die körperlich anspruchsvolle Arbeit ist der Zankapfel: „Man ist quasi immer im Dienst, muss zum Rind fahren, es kommt nicht zum Arzt. Das ist fordernd“, erklärt Schöchl.
Man ist quasi immer im Dienst, muss zum Rind fahren, es kommt nicht zum Arzt. Das ist fordernd.
Josef Schöchl, Landesveterinärschef von Salzburg
In Salzburg macht zudem eine geografische Eigenheit zu schaffen. Schöchl: „Oft liegen zwischen zwei Terminen nur wenige Kilometer Luftlinie. Aber vom einen in den anderen Talschluss sind oft 50 oder mehr Kilometer zu fahren. Das macht es nicht einfacher.“
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