An Schulen und Kindergärten wird händeringend nach Personal gesucht. Bei offenen Stellen in der Schulverwaltung und bei Personal für die Sprachförderung im Kindergarten sorgen aktuell zwei Beispiele aus Salzburg für Aufregung.
Sylvia Wallinger ist Direktorin von 540 Volksschulkindern. In ihrer Schule in Salzburg-Lehen starten gerade die Einschreibungen für das kommende Schuljahr. Das Telefon klingelt minütlich. Die Direktorin hebt zumeist selbst ab. Eine Verwaltungsassistentin, also eine Sekretärin, hat sie seit Ostern nicht mehr. Eine Neue ist nicht in Sicht.
Keine der Bewerberinnen bekam den Arbeitsplatz
„Es gab ein Bewerbungsverfahren. Wir hatten sogar eine Wunschkandidatin“, erklärt Sylvia Wallinger frustriert. „Geworden ist sie es aber nicht.“ Die gemeinnützige Gesellschaft „Frau & Arbeit“ suchte im Dezember die Verwaltungsassistenten für die Schulen. Die Gesellschaft stellt die Arbeitskräfte für das Land Salzburg auch an.
Wallingers Wunschkandidatin, die sich offiziell bewarb und dem Verfahren unterzog, sowie eine zweite Wunschbewerberin für eine Schule in Liefering kamen nicht zum Zug. Den Job bekam aber auch niemand anderes. Denn: Lediglich Frauen, die in den Arbeitsmarkt wieder eingegliedert werden sollen, dürfen engagiert werden. Beide Bewerberinnen waren nicht beim AMS gemeldet, wollten nur beruflich umsatteln.
„Gerade bei Salzburgs größter Volksschule wäre eine schnelle und unbürokratische Lösung dringend nötig“, sagt der für Schulen verantwortliche Stadt-Vize Bernhard Auinger (SPÖ). „Die Situation wurde nicht ideal gelöst “, erklärt wiederum Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). „Frau & Arbeit“ habe Vorgaben bekommen, die übererfüllt. An einer Lösung für werde gearbeitet.
Keine Mitarbeiter, keine Förderung
In den Kindergärten stößt man sich derweil an den Förderrichtlinien des Bundes. Diese garantieren eine Arbeitskraft, die zur Sprachförderung der Kinder eingesetzt werden soll. Wer aber - zum Beispiel wegen Personalmangels - bis Jahresende keine Mitarbeiter für das kommende Jahr gefunden hat, bekommt für das laufende Betriebsjahr keine Förderung. Auch nicht, wenn sich im Jänner noch jemand für die Stelle findet. „Da sind die Leidtragenden wieder die Kinder“, sagt Schwarzachs Ortschef Andreas Haitzer (SPÖ).
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