Chinas Corona-Ausbruch
EU lehnt einheitliche Schutzmaßnahmen ab
Aufgrund der Corona-Welle in China verschärfen nun mehrere Länder ihre Einreiseregeln für Chinesinnen und Chinesen. Nach den USA und anderen Ländern fährt auch Italien seine Schutzmaßnahmen hoch. Am Donnerstag wurde eine diesbezügliche Dringlichkeitssitzung der EU einberufen. An deren Ende stand jedoch fest, dass es vorerst keine EU-weite Testpflicht geben wird.
Als erstes europäisches Land hatte Italien verpflichtende Tests für chinesische Staatsbürger bei der Ankunft angeordnet. Am 26. Dezember waren zwei Flieger aus China in Mailand gelandet. Von den 210 getesteten Personen hatten 97 ein positives Testergebnis. Wer mit Covid-19 infiziert ist, muss sich in Italien in Isolation begeben. Vor dem Treffen hatte die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni noch gefordert, dass europaweit eine Testpflicht verhängt werden sollte.
Keine Grenzkontrollen in Frankreich und Deutschland
Diese kommt vorerst jedoch nicht, wie in der Dringlichkeitssitzung beschlossen wurde. So erachtet Frankreichs Regierung etwa, Grenzkontrollen wegen China nicht als nötig. „Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen gibt es keinen Grund für die Wiedereinführung von Grenzkontrollen“, sagte die Chefin des Ausschusses zur Gesundheits-Risikobewertung, Brigitte Autran. Dies könne sich allerdings jeden Tag ändern. Das deutsche Gesundheitsministerium plant derzeit ebenfalls keine Kontrollen. Bisher gebe es keine Hinweise auf eine neue Variante des Virus, die gefährlicher sei als die aktuell in Deutschland verbreitete, hieß es.
Neue Varianten?
Aus dem österreichischen Gesundheitsministerium hieß es am Mittwoch, dass keine Einreisebeschränkungen für Chinesinnen und Chinesen geplant seien. Die Lage werde beobachtet, das Ministerium tausche sich mit verschiedenen EU-Behörden aus. Die SPÖ forderte die Regierung auf, das Einführen einer Testpflicht für Einreisende aus China an Flughäfen zu prüfen. „Wenn es um die Sicherheit der Bevölkerung und den Schutz der Menschen in Europa und Österreich vor der Einschleppung möglicher neuer Corona-Varianten geht, sollten wir auf Nummer sicher gehen (...)“, wird SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch in einer Aussendung zitiert.
Laut dem Gesundheitsministerium in Wien verzeichne Österreich eine breite Immunität gegen die in China dominierende Omikron-Variante. Um neue Varianten handelt es sich jetzt nicht, stand am Donnerstagnachmittag fest. Das ergaben die Laboruntersuchungen der Fluggäste in Mailand. Diese Varianten und Sublinien würde man auch in Italien bereits kennen, hieß es. „Das ist die beruhigende Nachricht“, sagte der dortige Gesundheitsminister Orazio Schillaci.
Wie berichtet, haben bereits die Regierungen der USA, Japans, Indiens und Malaysias die Regelungen für Einreisen aus China verschärft. In den USA müssen Flugreisende, „die zwei Jahre und älter sind und aus China kommen, spätestens zwei Tage vor ihrem Abflug aus China, Hongkong und Macau einen Test machen und den Fluggesellschaften bei der Abreise ein negatives Testergebnis vorlegen“, hieß es seitens der Gesundheitsbehörde CDC.
Peking war Anfang Dezember von seiner strengen Null-Covid-Politik abgerückt. Genaue offizielle Zahlen gibt es nicht mehr. Krankenhäuser sind jedoch vielerorts überfüllt. Nachdem Peking am Montag ein Ende der Corona-Quarantänepflicht für Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus dem Ausland angekündigt hatte, buchten gleich viele Chinesinnen und Chinesen eine Reise.
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