2022 war auch für die Politik volatil und voller Aufregung. Das führte auch zu teils unfreiwilliger Komik. Die „Krone“ gibt einen Überblick über die schrägsten, bizarrsten und groteskesten Sprüche.
Es war ein turbulentes Jahr. Ausschuss, Ermittlungen. Streit und Emotion verursachten Feuer am Dach des Hohen Hauses. Es gab viele schräge, bizarre und groteske Sprüche, teils kabarettreif. Die „Krone“ erstellte mit den Politikexperten und Kabarettisten Michael Nikbakhsh und Klaus Opitz eine Hitliste. Ganz vorne: NÖ-Landeschefin Mikl-Leitner (siehe Grafik). Weitere Highlights des Jahres:
„Hängen Sie sich nicht allein an den Grenzzäunen auf.“ Will Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) etwa, dass sich ZiB-Moderator Martin Thür mehrfach aufhängt?
„Wir werden uns das anschauen.“ Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) verwechselt ein ORF-Interview mit einem Kinobesuch. Immerhin zehnmal betonte er, dass er sich etwas anschauen wolle.
Alkohol oder Psychopharmaka
„Alkohol oder Psychopharmaka“. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) mit der Qual der Wahl für das Tiroler Publikum für den Genuss seiner Rede und danach. „So viele hier in so einem kleinen Raum heißt auch: So viele Viren! Aber jetzt kümmert es uns nicht mehr. Schön, dass ihr alle da seid!“ Nehammer begrüßt am Parteitag auch die Viren. Ob die auch ÖVP wählen würden?
„Es kann nicht sein, dass in einem Werbevideo für Tirol ,Hafermilch‘ und nicht die ureigene Tiroler Milch vorkommt.“ Josef Hechenberger, Präsident der Tiroler Landwirtschaftskammer, wütet besorgt für den Erhalt eines Tiroler Kulturguts.
Lassen uns Gottes Gruß nicht verbieten
„In Wien heißt das nicht Grüß Gott, sondern Guten Tag.“ SPÖ-Mandatar Jan Krainer zum „Grüß Gott“ von NÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner beim U-Ausschuss. Die ÖVP rückte danach aus und hielt fest, man lasse sich Gottes Gruß nicht verbieten.
„Was er sagt, ist nicht die Bibel.“ Ex-Kanzler Sebastian Kurz will der WKStA die Unglaubwürdigkeit von Schlüsselzeuge Thomas Schmid glaubhaft machen.
„Er meinte, er müsse sich um diese Chats jetzt selber kümmern, weil sonst die ÖVP und das ganze Land den Bach hinunter gehen.“ Schmid dachte laut Vernehmungsprotokoll „der spinnt“, als er dies von Kurz gehört haben will.
„Ich fordere diese Bundesregierung auf, endlich das zu tun, wofür sie gewählt wird, nämlich zu handeln, zu machen und zu tun und nicht Gipfel einzuladen.“ Ob die Regierung Gipfel des Großglockners oder des Himalaya eingeladen hat, ließ SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner offen.
„Welcher Teufel soll mich reiten, um mich der SPÖ anzuschließen?“ Der singende Mediziner und erfolgreiche Stimmenfänger Dominik Wlazny alias Marco Pogo bleibt lieber bei seinem Bier.
Frieden und einer macht alles hin
„Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin - eh lustig.“ Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) erkennt auch Humoristisches am Slogan der Friedensbewegung. „Aber was hamma jetzt? Stell dir vor, es ist Frieden, und einer macht alles hin.“ Er erneuert den alten Friedensslogan mit Bomben und Granaten.
„Ich war überrascht über die Gehässigkeit, die mir innerhalb der Partei entgegenschlug.“ Burgenlands Landeschef Hans Peter Doskozil (SPÖ) war nach einem weiteren Querschuss überrascht, dass ihm in seiner SPÖ Gehässigkeit entgegenschlug.
„Heast Herbert, sei bitte afoch amal still.“ Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger hat von Kickl unmissverständlich genug gehört.
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