Nicht überall auf der Welt steht im Zentrum der Silvesterfeier ein Feuerwerk. Was Koffer, Weintrauben, Mürbteiggebäck, rote Unterwäsche und Spielkarten für das neue Jahr bringen sollen.
In Frankreich winkt zu Silvester so manche Gaumenfreude. Gutes Essen gehört im Land bekennender Feinschmecker einfach zum Jahreswechsel dazu. Hummer, Gänseleber, Champagner, Lachs, Austern - Delikatessen wie diese dürfen in so manchem Haushalt nicht fehlen. Dafür fallen private Feuerwerke aus - diese sind erstens nicht üblich und in der Hauptstadt Paris - so wie das Abfeuern von Böllern - gar verboten.
Ein riesiges Farbenspiel wird aber am Triumphbogen organisiert. Auf den benachbarten Champs-Elysees und vor dem Eiffelturm feiern meist Hunderttausende ins neue Jahr.
Auch in Griechenland gibt es kaum Feuerwerke. Dafür frönen die Griechen in der Silvesternacht dem Glücksspiel. Beim traditionellen Kartenspiel „31“ gilt Gewinnen im Kreise der Familie oder unter Freunden als Omen für finanzielles Glück im neuen Jahr. Verlierer haben dagegen angeblich Glück in der Liebe. Serviert werden meist Lamm-, Ziegen- und Schweinefleisch, dazu werden Salate, Kuchen, Weine und natürlich Ouzo gereicht. Dabei steht das Basiliusbrot im Mittelpunkt: Wer die Scheibe mit der versteckten Münze findet, darf sich über ein gutes neues Jahr freuen. Auch gehen am 31. Dezember Kinder von Haus zu Haus und singen „Kalanta Xristougenon“, ein Lied welches den Feiertag des Heiligen Vassilios ankündigt. Die zentrale Feier startet in Athen unterhalb des Wahrzeichens, der Akropolis.
In London ( Großbritannien) werden am Themseufer im Regierungsviertel Westminster etwa 100.000 Menschen zu einem Feuerwerk am Riesenrad erwartet. Dort wird sicher auch das eine oder andere traditionelle Fleischtörtchen verschenkt. Die Glocken werden nach der Restaurierung um Mitternacht wie gewohnt schlagen - und natürlich wird auch das Lied "Auld Lang Syne" angestimmt.
In Madrid (Spanien) feiern Einheimische und Besucher traditionell unter der Turmuhr an der Puerta del Sol. Zum Brauch gehört es, um Mitternacht zwölf Weintrauben zu essen - zu jedem Glockenschlag eine. Das soll Glück im neuen Jahr bringen. Viele Spanierinnen tragen zudem in der Silvesternacht rote Unterwäsche, um in den nächsten zwölf Monaten das Liebesleben zu beflügeln. Auch in Italien und Mexiko ist dies Brauch. Bevor es aber ins Bett geht, wartet auf viele Spanier ein Linsengericht - das Gericht soll Wohlstand bringen.
Auch in Mexiko essen die Menschen zu Silvester mit den letzten Glockenschlägen vor Mitternacht zwölf Trauben - jede steht für einen Wunsch fürs neue Jahr. Außerdem stellen sie einen Koffer vor die Tür, der viele Reisen im kommenden Jahr bescheren soll. In einigen Regionen im Süden werden Puppen in Brand gesteckt, die das alte Jahr repräsentieren. Geböllert wird in Mexiko sowieso das ganze Jahr - bei Hochzeiten, Geburtstagen, Patronatsfesten und katholischen Prozessionen. Wichtig ist auch ein sauberes Zuhause: Altes wird entsorgt, um die Vergangenheit symbolisch hinter sich zu lassen.
Höhepunkt der Silvesterfeiern in New York ist jedes Jahr die Party am Times Square. Mit mehr als einer Million Menschen vor Ort und einer Show mit vielen Stars, die per Fernsehen in die kompletten USA übertragen wird, ist es die größte Silvesterparty des Landes. Pünktlich um Mitternacht schauen alle auf den "Ball Drop" - eine beleuchtete Kugel, die von einem Hochhaus an einer Stange herabrutscht. Es regnet Konfetti, und die Lieder "Auld Lang Syne" und "New York, New York" dröhnen aus Lautsprechern.
Traditionell begrüßt das reiche Golfemirat Dubai das neue Jahr mit einem spektakulären Feuerwerk rund um den höchsten Wolkenkratzer der Welt, den 828 Meter hohen Burj Khalifa.
In Schottland begeht man Silvester ("Hogmanay") mit viel Whiskey und Black Buns - einer Art Früchtebrot. Auch das "First Footing" wird zelebriert: Freunde überschreiten mit Whiskey, einem Stück Kohle, einem Black Bun, Salz und einem Shortbread (ein süßes Mürbteiggebäck) die Schwelle von Freunden und Nachbarn. Slaínte!
Japaner pflegen, zur Neujahrssuppe "Zoni" den äußerst "gefährlichen" Reiskuchen ("Mochi") zu verzehren. Das Hinunterschlucken dieses klebrigen Gebäcks führt jedes Jahr zu zahlreichen Todesfällen durch Ersticken - wo doch der Verzehr ein langes, glückliches Leben garantieren soll.
Wie auch immer Sie Silvester feiern - krone.at wünscht Ihnen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2023!
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