Vier Tage auf Flucht

Gefährliche Jagd nach entlaufenem Emu „Momo“

Oberösterreich
06.01.2023 08:00

Ungewöhnliche Tierjagd im Mühlviertel in Oberösterreich: In der Silvesternacht waren ein Emu und ein Nandu ausgebüxt. Vor allem die Jagd nach dem Emu gestaltete sich recht schwierig.

Es war der Lärm von Böllern und Raketen, der einen Emu-Hahn und eine Nandu-Henne zu Silvester in Alberndorf in der Riedmark in Panik versetzte. Die Laufvögel durchbrachen ihre Umzäunung und flüchteten. Das in Richtung Ortszentrum laufende Nandu-Weibchen konnte von den Besitzern in einer Garage eingefangen werden.

Hahn verschwunden
Von Emu-Hahn „Momo“ fehlte zunächst aber jede Spur. Als der australische Vogel am Neujahrstag in einem Garten in der Ortschaft Oberschwandt (Waldburg) auftauchte, alarmierten Polizisten die Tierrettung Freistadt. „Leider ist er in einen Wald entwischt“, so Tierretterin Tamara Binder (23). Am Vormittag des 2. Jänner wurde „Momo“ zunächst in St. Peter und am Nachmittag dann in Lichtenau (Grünbach) gesehen.

(Bild: Tierrettung Freistadt)

Schwieriges Unterfangen
Am 3. Jänner überraschte er Menschen in der Ortschaft Prendt (Windhaag), verschwand aber wieder im Wald. Am Donnerstag meldeten dortige Bewohner, dass er erneut vor Ort sei - die fünfköpfige Tierretter-Crew fuhr wieder los. „Nach unserer Ankunft habe ich ihn sofort mit einem Futterkübel angelockt, während meine Begleiter ganz vorsichtig einen Kreis um ihn gebildet haben“, erklärt Binder. In die Enge getriebene Emus können sehr gefährlich sein.

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Dieser Einsatz war eine extreme Herausforderung. Beim Einfangen eines Emus kann es zu schweren Verletzungen kommen.

Tamara Binder, Tierrettung Freistadt

Kräftige Füße zur Verteidigung
„Neben ihrem Schnabel haben sie äußerst kräftige Füße, deren Nägel sie als Waffen einsetzen.“ Gemeinsam gelang es ihnen, den Emu zu fassen und mit einem Netz, Schlaufen und Bändern am Boden zu sichern.

„Momos“ Kopf wurde mit einer Jacke gesichert. (Bild: Tierrettung Freistadt)
„Momos“ Kopf wurde mit einer Jacke gesichert.

Endlich wieder daheim
„Den Kopf haben wir mit einer Jacke fixiert.“ In dieser Stellung warteten sie 30 Minuten auf die Besitzer. „Die haben sich wahnsinnig über das Wiedersehen gefreut“, erzählt Binder. Und auch „Momo“ genießt nach seinem Abenteuer nun wieder den beschaulichen Alltag im Gehege in Alberndorf.

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