Heuer ab Jahresmitte wird es den Pflegebonus für pflegende Angehörige geben, hat der Nationalrat kurz vor Weihnachten beschlossen. Nämlich 750 Euro für heuer und 1500 Euro dann für nächstes Jahr. Seniorenbund-Chef Josef Pühringer begrüßt das Faktum dieser Anerkennung für Menschen, die dem Staat sehr viel Geld ersparen, weil sie daheim die Pflegeleistungen erbringen: „Es ist höchste Zeit und diese ,Treueprämie’ ist höchst notwendig“, so der ehemalige ÖVP-Landeshauptmann. Allerdings müsse der Pflegebonus noch in drei wichtigen Punkten unbedingt überarbeitet werden
Die Hürden, um zum Pflegebonus zu kommen, seien einfach zu hoch, meint der Seniorenpolitiker. Das eine sei das Erfordernis des gemeinsamen Haushalts. „Das ist realitätsfremd. Wenn der pflegebedürftige Familienangehörige im Erdgeschoss wohnt und der pflegende Sohn oder die Tochter im 1. Stock in einem eigenen Haushalt, oder im Nachbarhaus, dann fallen sie um den Bonus um“, zeigt Pühringer auf.
Pflegestufe 4 ist nicht passend
Zweitens sei die Pflegestufe 4 als Untergrenze für den Bonus nicht wirklich passend: „Die meisten in Stufe 4 sind im Heim und die Stufe 3 ist die, die daheim in der Pflegearbeit am intensivsten ist. Und die Grenze dazwischen ist schwimmend.“ Daher schlägt Pühringer einen gestaffelten Bonus auch schon bei Stufe 3 vor. Die meisten der insgesamt rund 460.000 Bezieher von Pflegegeld in Österreich beziehen Pflegegeld der Stufen 1 bis 3.
Einkommensgrenze ist zu niedrig
Und drittens ist ihm die strikte Einkommensgrenze von 1500 Euro netto im Monat für die Pflegenden zu niedrig, auch hier schlägt er eine Staffelung vor. „Denn der Pflegebonus ist ja keine Sozialleistung, sondern, wie gesagt, eine Anerkennungsprämie. Man ist mit 1500 € kein Schwerverdiener.“
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