Erschütterter ORF. „Der ORF wird in seinen Grundfesten erschüttert“: Es ist starker Tobak in Sachen „Staatsfunk“, den es heute in der „Krone“ (und der „Kleinen Zeitung“) zu lesen gibt. Denn da spricht im Interview einer, der etwas zu sagen hat und der sich auch etwas zu sagen traut. Jener Mann, der die Prüfungskommission zu den Vorgängen im Landesstudio Niederösterreich leitet. Gerhard Draxler, 70, Journalist und ORF-Manager über viele Jahrzehnte leitete als Intendant selbst die Landesstudios in Kärnten und zuletzt (bis 2019) 13 Jahre lang in der Steiermark. Dazwischen fungierte er als TV-Informationsdirektor am Küniglberg. In Niederösterreich prüft er nun im Auftrag von ORF-General Roland Weißmann „völlig weisungsfrei und unabhängig“ die Causa Ziegler: Da war vor wenigen Wochen bekannt geworden, dass der aktuelle Landesdirektor in seiner Zeit als Chefredakteur des Landesstudios (2015 bis 2021) massiv Einfluss auf die Berichterstattung zugunsten der ÖVP Niederösterreich genommen haben soll. Mitverwoben in die Causa sind auch Unternehmen, für die sich Robert Ziegler zugunsten positiver Berichterstattung eingesetzt haben soll. Morgen startet nun die Prüfung mit Befragungen in der ORF-Zentrale, insgesamt werden mehrere Dutzend ORF-Leute zu den Vorwürfen gegen Ziegler befragt. Davor wurde Kommissions-Leiter Draxler von „Steirerkrone“-Chefredakteur Oliver Pokorny und „Kleine Zeitung“-Chef Hubert Patterer befragt. Und der Befragte nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Die Vorwürfe in Niederösterreich, sagt der gestandene ORF-Direktor a.D., hätten Auswirkungen auf den gesamten ORF und erschütterten ihn in seinen Grundfesten. Draxler sieht es durchaus dramatisch: „Eine seiner Säulen, nämlich die des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der ausschließlich seinen Sehern und Hörern und nicht der Politik verpflichtet ist, beginnt schon zu wackeln - das ist gar nicht gut.“ Und es ginge um die journalistische Haltung: „Wenn man permanent nach außen ruft, unabhängig zu sein, kann man nicht im Innenverhältnis diese Unabhängigkeit korrumpieren.“ Ja, wirklich starker Tobak. Da ist mit einigem zu rechnen. Allerdings nicht vor der Landtagswahl: Vor dieser (29. Jänner), so Draxler, werde es kein Ergebnis geben, auch keinen Zwischenbericht, denn das „wäre Munition für die eine oder andere Seite“. Wobei sich die wahlkämpfende ÖVP-Landeshauptfrau Mikl-Leitner von der Sache ohnehin nicht betroffen fühlt, wie wir gestern schon berichtet haben. Bei ATV hatte sie gesagt, dass es sich bei den Vorwürfen um eine reine ORF-Angelegenheit handle, es sei „eine interne Intrige seitens des ORF, und die ist dort zu klären“. Man wird ja sehen …
Braten und Hendl. Freuen Sie sich heute auch schon auf Ihr Kalbsschnitzel, den Schweinsbraten, das Backhendl? Ein köstliches Essen haben wir uns sonntags doch verdient! Leider bleibt vielen Menschen immer öfter das Fleisch im Hals stecken, wenn sie hören, lesen, sehen, welches Tierleid mit unserer Nahrung oft verbunden ist. Wir weisen heute in unserer Sonntags-Ausgabe einmal mehr darauf hin. Wie österreichische Kälber durch ganz Europa gekarrt werden, während das Fleisch unserer Kalbsschnitzel meist nicht aus heimischen Ställen kommt, sondern von weit her gekarrt wird. Was die Tiere dort zu fressen bekamen, will man lieber nicht wissen. Schweine wiederum leiden, wie man weiß, immer noch auf Spaltenböden - auch wenn das nicht mehr lange erlaubt bleibt. Und das Geflügel? Stammt oft aus Südamerika, es dauert viele Wochen, bevor die Hühner in unseren Küchen landen. Dabei herrschen, wie in den vergangenen Wochen aufgedeckt wurde, auch hierzulande in manchen Hühnermastbetrieben unbeschreibliche Zustände. Und solche Betriebe dürfen sich auch noch mit dem AMA-Gütesiegel schmücken . . . Wenn dieses Tierleid kein Ende findet, darf sich keiner wundern, wenn immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten. Die „Krone“ kämpft für Tierwohl - und für gesunde Ernährung. Damit wir Schnitzel, Braten und Hendl mit gutem Gewissen genießen können!
Kommen Sie gut durch den Sonntag!
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