Reaktion auf Teuerung

Oberösterreicher schnallen den Gürtel schon enger

Oberösterreich
13.01.2023 14:00

Der Krieg, die Energiekrise, Inflation - obwohl das Leben in den letzten Monaten deutlich teurer wurde, halten die Oberösterreicher an ihren Sparplänen fest. Ganz ohne Anpassungen geht’s aber nicht.

Die Pandemie schränkte die Möglichkeiten des Konsums teilweise enorm ein und ließ die finanziellen Polster wachsen. Mit dem Comeback von Urlaub, Gastronomie und Freizeitangeboten begannen die Reserven wieder zu schrumpfen, die Teuerung beschleunigt diese Entwicklung - das ist das Bild, das die heimischen Banken zeichnen, wenn’s um das Geldleben der Oberösterreicher geht.

247 Euro legt der Österreicher im Schnitt für die Pensions- und Gesundheitsvorsorge zur Seite, ergab die Studie von IMAS im Auftrag von Erste Bank, Sparkassen und Wiener Städtische. Auffällige Veränderungen im Sparverhalten? Fehlanzeige, sagt die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, wo aber zugleich festgestellt wird, dass die Ausnutzung des Kontorahmens verstärkt in Anspruch genommen wird. Bei der Sparkasse Oberösterreich werden ebenfalls Reaktionen auf die Teuerung wahrgenommen: Vorsorgeprodukte werden zwar beibehalten, aber in einigen Fällen kommt’s zu Reduzierungen der Versicherungsprämien.

Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Oberösterreich. (Bild: Markus Wenzel)
Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Oberösterreich.

Weil eine längere Bindung höhere Verzinsung bringt, setzen Kunden der VKB-Bank derzeit mehr auf langfristige Vereinbarungen. Die Oberbank registriert dagegen, dass die Oberösterreicher lieber ihr Erspartes jederzeit verfügbar halten wollen. Generaldirektor Franz Gasselsberger ist optimistisch: „Wir sehen einen nie gekannten Reallohnzuwachs, haben so etwas wie Vollbeschäftigung, hohe Abschlüsse bei den Kollektivvertragsverhandlungen und zahlreiche Zuschüsse und Preisdeckel. Das wird positive Auswirkungen auf das Konsum, Investitions- und Sparverhalten haben.“

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Unsere Kunden sind sich der Teuerung bewusst und handeln zum Großteil auch dementsprechend. Es ist wichtig, dass sich die Menschen mit ihren Finanzen beschäftigen.

Herbert Walzhofer, Vorstandsdirektor Sparkasse OÖ

So entgehen Sie der Schuldenfalle
Was tun, wenn die Kosten das monatliche Budget übersteigen oder zumindest enorm an seine Grenzen bringen? „Das Girokonto nicht überziehen, sondern immer im Haben halten“, rät Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung OÖ, der Verlockung des Ausschöpfen des Rahmens zu widerstehen. „Das Konto ist die teuerste Finanzierungsform“, ergänzt Ferdinand Herndler von der Schuldnerhilfe.

Mit der Familie Einnahmen und Ausgaben planen
Die Experten schwören auf die Führung eines Haushaltsbuches, das enorm viel Überblick und Übersicht verschafft. „Sich mit der ganzen Familie zusammenzusetzen und Einnahmen und Ausgaben zu planen, ist absolut hilfreich“, so Berghuber. Und was ist, wenn Zahlungsschwierigkeiten eintreten? „Dann sofort rasch und offen die Gläubiger darüber informieren - egal, ob das die kontoführende Bank oder der Vermieter ist. Es gibt oftmals die Möglichkeit, Stundungen zu vereinbaren“, meint Berghuber.

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