Aus Protest hat Felix Mitterer seinem Heimatland Tirol den Rücken gekehrt. Der Macher der „Piefke-Saga“ ist in die Oststeiermark gezogen, um hier Ruhe zu finden. Auch Starregisseur Werner Herzog „versteckt“ sich in der Oststeiermark.
Da staunten die Tiroler nicht schlecht, als ihr Landsmann Felix Mitterer seine Drohung wahrmachte. Der Dramatiker hat die Zelte in Tirol abgebrochen und ist in die Steiermark gezogen. Dem Wohnungswechsel geht ein kurioser Streit um die leidige Tourismusabgabe voraus, die das Land Tirol vom Künstler einforderte. Erst 2021, nach Jahren in Irland und Niederösterreich, ist der Autor, der mit seiner „Piefke-Saga“ berühmt wurde, mit seiner Frau Agnes Beier wieder nach Tirol gezogen.
Kaum im Heimatland angemeldet, forderte die Behörde die Umsätze des Dramatikers ein. Auf Grundlage dieser Angaben werden die Pflichtbeiträge nach dem Tiroler Tourismusgesetz erhoben. Daran stieß sich der Dramatiker offenbar und ließ die verantwortlichen „Eintreiber“ bis zum Landeshauptmann wissen, dass er nicht zahlen will.
„Es geht nicht ums Geld, es geht mir ums Prinzip“
Über die lokalen Medien lässt Mitterer ausrichten: „Es geht nicht ums Geld, es geht mir ums Prinzip. Egal, ob die Abgabe nun 100 Euro oder 30 Cent beträgt – ich werde das nicht zahlen“, stellt der 1948 in Achenkirch geborene „Tiroler Sturschädel“ klar.
Felix Mitterer ist nicht der erste Tiroler Kulturschaffende, der sich an der verpflichtenden Tourismusabgabe stört. Der Dramatiker hat sich nie davor gescheut, Unrecht und soziale Missstände anzuprangern. Ein Mann mit Prinzipien und Rückgrat, der dafür sogar das Bundesland verlassen würde. Gesagt, getan.
Bitte nicht gram sein, aber ich möchte nicht, dass die Menschen wissen, wo ich bin.
Felix Mitterer
Von Tirol in die schöne Oststeiermark gezogen
Seit wenigen Wochen hat der Tirol-Auswanderer in der Oststeiermark ein neues Zuhause gefunden. Im 2600 Seelenort lebt das Ehrenmitglied des Theaters in der Josefstadt zurückgezogen und antwortet schließlich per SMS kurz und bündig auf die Bitte um ein Willkommensgespräch: „Bitte nicht gram sein, aber ich möchte nicht, dass die Menschen wissen, wo ich bin. Darum bitte kein Interview.“
Ungenannt bleibt die kürzlich bezogene Wohngemeinde, die eine große Freude mit ihrem „prominenten“ Gemeindebürger hat, aber dieses unverhoffte Glück nicht groß hinausposaunen möchte. „Herr Mitterer hat sich schon in der Gemeinde vorgestellt. Er wird als ganz normaler Gemeindebewohner behandelt, weder bevorzugt noch negiert“, bestätigt der Bürgermeister den Wohnortwechsel von Felix Mitterer, der seinen Lebensabend in der Bezirkshauptstadt Schwaz verbringen wollte.
Felix Mitterer gilt als Aushängeschild der Tiroler Dramatiker, der auch Drehbücher für den „Tatort“ schrieb. Mit der „Piefke-Saga“ wurde der ehemalige Zollbeamte über die Grenzen hinaus bekannt. Bereits für 2020 war eine Fortsetzung der Fernsehserie „Piefke-Saga“ angekündigt, die sich mit Ischgl und der Pandemie beschäftigen sollte.
Auch Werner Herzog genießt die Idylle
Die Ruhe zum Schreiben wird der 75-jährige Theater- und Drehbuchautor in der Oststeiermark finden, die auch einer der erfolgreichsten europäischen Regisseure, Werner Herzog, genießt.
Erst jetzt, rund um seinen 80. Geburtstag im vergangenen Herbst, war der Regisseur von „Fitzcarraldo“ an seinem Zweitwohnsitz in der Oststeiermark anzutreffen. Versteckt zwischen Pöllau und Birkfeld genießt der Weltenbummler die Abgeschiedenheit vom Rummel um seine Person, zudem die Unaufgeregtheit und die Diskretion seiner steirischen Nachbarn. „Bei uns können sich selbst Superstars gut verstecken und das Zuhause in der Oststeiermark genießen.“
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