Die FPÖ startet in den Kärntner Landtagswahlkampf mit einer selbstbewussten Ansage und einem 91-seitigen Programm, das sehr viel Geld kostet. Die erste Frau an wählbarer Stelle der Landesliste kommt erst auf Platz 8.
Selbstbewusstsein war bei den Freiheitlichen ja noch nie Mangelware und derart motiviert starten die Blauen auch in den Wahlkampf. Klare Ansage von Spitzenkandidat und Parteichef Erwin Angerer: „Wir wollen nicht nur den Bundeskanzler, sondern auch den Landeshauptmann in Kärnten stellen!“ Dass es dazu eine Koalition rechts der Mitte - also mit ÖVP und Team Kärnten - geben müsste, ist Angerer bewusst: „Die SPÖ muss damit rechnen, nicht mehr in der Regierung zu sein.“
Juniorpartnerschaft möglich
Der FP-Chef legt sich gleichzeitig auch mit dem TK-Chef an: „Gerhard Köfer hat das selbst ausgerufene Duell um den LH schon verloren.“ Aber: Wenn es mit dem Landeshauptmann nichts wird, gibt es die FPÖ auch billiger. Erwin Angerer zur „Krone“: „Ich schließe nicht aus, dass wir Juniorpartner in einer SP-geführten Regierung sein könnten. Denn wir wollen regieren.“
Diese Wahlziele zu erreichen, da soll ein 91-seitiges Wahlprogramm mithelfen. Es finden sich viele Forderungen, nicht unbedingt die billigsten. Eine kostenlose Kärnten Card für Jugendliche ist dabei, ein Pflegebonus für Familien, ein Jugendstartgeld, ein kostspieliges „Willkommenspaket“ für Ärzte, eine 10.000 Euro-Prämie für Lehrlinge oder die hundertprozentige Abgeltung von Unwetterschäden. Wer soll das alles bezahlen? Erwin Angerer: „Das Land hat allein durch die Inflation Mehreinnahmen von 222 Millionen. Die kann man durchaus dazu verwenden.“
Vier klare Nein
Die Freiheitlichen sind aber auch gegen viele Dinge: gegen Windräder, gegen Asylanten („Keinen mehr hereinlassen!“), gegen Chaletdörfer und gegen Wölfe.
Angerer, der sich mit den hinter ihm gereihten Gernot Darmann, Josef Ofner, Max Linder und Christoph Staudacher als Team für Kärnten präsentiert, zu seinen Plänen bzw. seiner Rochade aus dem Nationalrat in den Landtag: „Ich wechsle auf jeden Fall nach Kärnten.“ Das bedeutet, entweder bei einer Koalition in eine Landesregierung oder wohl als oppositioneller Klubobmann in den Landtag. Auffällig bei der freiheitlichen Liste: Die erste Frau an wählbarer Stelle der Landesliste ist Isabella Theuermann auf Platz 8.
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