Ob der ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss mangels weiterer Befragungen frühzeitig beendet wird, soll erst am Mittwoch entschieden werden. Eine Geschäftsordnungssitzung um 13 Uhr wird der letzte Versuch, sich auf einen weiteren Arbeitsplan zu einigen.
Schafft man es am Mittwoch nicht, noch Befragungen für die zweite Jänner-Hälfte zu fixieren, ist das wohl das vorzeitige Ende des bis 1. Februar laufenden parlamentarischen Untersuchungsgremiums.
„FPÖ grundsätzlich für Verlängerung“
Die FPÖ sei grundsätzlich dafür, den U-Ausschuss um einen weiteren Monat zu verlängern, sagte deren Fraktionsführer Christian Hafenecker im Anschluss an eine gemeinsame Sitzung der Fraktionsführer des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses mit dem Vorsitzenden, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). Davon hält die ÖVP wenig überraschend nichts, genauso wie von dem Vorschlag, drei weitere Befragungstage im Jänner abzuhalten. „Es ist höchst an der Zeit, dass dieser U-Ausschuss beendet wird“, so ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger.
Und genau darauf scheinen die Zeichen zu stehen. Zum einen blieben die Fronten bis zuletzt verhärtet, zum anderen ist die Zeit, um Auskunftspersonen zu laden, mehr als knapp. Hanger geht davon aus, dass man „im Einvernehmen eine Einigung“ finden werde. Priorität habe für ihn die Ladung von Thomas Schmid.
SPÖ pocht weiter auf Einigung
Weniger optimistisch sahen das die anderen Fraktionsführer. Jan Krainer (SPÖ) erwartet sich, dass Sobotka morgen den weiteren Arbeitsplan festlegt. Der Vorschlag der ÖVP, Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid noch diese Woche zu laden, sei „nicht ernstzunehmen“. Verantwortlich dafür, dass es bis dato zu keiner Einigung kam, machte er einmal mehr die Volkspartei.
Pinke Kritik gab es im Anschluss an das heutige Treffen sowohl für die ÖVP als auch die SPÖ. Die beiden Parteien hätten sich zu spät bewegt und seien schuld daran, dass nun eine ordnungsgemäße, zeitgerechte Ladung nicht mehr möglich sei. Man habe einer Verlängerung zugestimmt, um Schmid ein weiteres Mal befragen zu können, so NEOS-Fraktionsführerin Stephanie Krisper.
Von einer weiteren Verlängerung des U-Ausschusses, so wie von der FPÖ vorgeschlagen, halte sie jedoch nichts. In der morgigen Sitzung können weitere Beweisanträge gestellt werden. Darauf, dass Sobotka eigenmächtig einen Arbeitsplan vorlege, vertraut Krisper nicht. „Es ist schließlich immer noch die ÖVP“.
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