Eine Initiative der Zivilbevölkerung ist bereits in Planung - mit dem Ziel, in etwaigen Verfahren auch Parteienstellung zu erhalten. Die SPÖ bereitet in der Causa nun eine parlamentarische Anfrage an den zuständigen Finanzminister vor.
Wer hat den undurchsichtigen Erdgas-Deal in Molln mit dem australischen Unternehmen ADX Ltd zu verantworten?“, versuchte SPÖ-Landeschef Michael Lindner bei der Sitzung der oö. Landesregierung herauszufinden. Antworten auf diese und andere brennende Fragen fielen aber derart unzufriedenstellend aus, dass die SPÖ nun eine parlamentarische Anfrage an Finanzminister Magnus Brunner einbringen will. „Aufklärenswert ist auch, warum ein ausländisches Unternehmen den Auftrag erhalten hat und nicht die teilverstaatlichte OMV. Und wie kann ausgeschlossen werden, dass rot-weiß-rotes Erdgas am Ende überteuert nach Österreich zurückgekauft werden muss?“, kritisiert Lindner.
Ich bin ein klarer Gegner der Bohrung, hoffe, dass unsere Naturlandschaft auch den nachfolgenden Generationen erhalten bleibt. Ich denke dabei auch an meine Kinder, Enkel und Urenkel.
Hermann W., 87, Pensionist
Große Resonanz für Bürgerinitiative
Auch die Bürger von Molln zeigen sich mehrheitlich entsetzt über die bekannt gewordenen Pläne des australischen Konzerns in dem Naturjuwel Jaidhaus-Tal riesige Mengen an Erdgas aus dem Boden zu pumpen.
Solange die Unterlagen noch nicht auf dem Tisch liegen und wir daher nicht wissen, wie die Zukunft aussehen soll, sind meine Frau und ich dagegen. Eigentlich ist das ja alles katastrophal
Werner M., 88, Pensionist
Christian Hatzenbichler vom Naturmanagement Jaidhaus plant deshalb nun mit Gleichgesinnten eine Bürgerinitiative zu gründen. „Nur auf die Weise scheint sichergestellt, dass wir bei allfälligen Verfahren auch eine Parteienstellung haben“, betont der 40-Jährige, der als Voraussetzung dafür aber 200 Unterstützungserklärungen von Menschen aus Molln oder den direkten Nachbargemeinden benötigt. „Die Resonanz ist bisher riesengroß. Ich hab‘ daher auch überhaupt keine Sorge, dass wir das nicht zusammenbringen könnten.“
Ich hoffe, dass es keine Bohrung gibt. Warum sollen Naturschätze weniger Wert sein als Geld? Wir erwarten hier großen Widerstand und hoffen auf Unterstützung durch die Politik.
Daniela Z., 36, Krankenschwester
Aus Sicht des Naturschutzes bin ich gegen jegliche Bohrungen in diesem Gebiet. Ich wohne ganz in der Nähe und möchte, dass alles so erhalten bleibt, wie es jetzt ist.
Tina H., 25, Bürokauffrau
Treffen mit Konzern-Vertreter
Auch Bürgermeister Andreas Rußmann (SPÖ) kündigt gegenüber der „Krone“ an, sich daran beteiligen zu wollen. Heute, Mittwochnachmittag, werden er und der Gemeindevorstand sich übrigens erstmals mit einem ADX-Vertreter zusammensetzen: „Es gibt noch so viele offen Fragen, die wir unbedingt beantwortet haben möchten.“ Rechtlich lässt man außerdem gerade prüfen, ob die geplanten Probebohrungen nicht vielleicht doch noch verhindert werden könnten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.