Steigende Fasspreise

Bald auch in Kärnten: Fünf Euro für großes Bier

Bald fünf Euro für ein großes Bier, zehn Euro für eine Maß in der Gastro. Bei diesen Preisen sind die billigeren Flaschen im Supermarkt eine attraktive Alternative.

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Fünf Euro für ein großes Bier; das könnte den vielen Freunden des Gerstensaftes in Kürze sogar bei Kärntner Wirten blühen. Die Gastronomen müssen die Erhöhung der Fasspreise weitergeben. Flaschenbier bleibt hingegen offenbar davon unberührt.

Die Teuerung bei den Grundnahrungsmitteln kommt jetzt auch beim Bier in den Gasthäusern an. „Bier ist in Österreich ein emotionales Produkt und es wird um jeden Cent gefeilscht“, erklärt Guntram Jilka, Fachgruppe Gastronomie der Wirtschaftskammer. Ohne Preissteigerungen wird es für die Kärntner Gastronomie aber leider nicht gehen. „Manche Gastronomen haben vor, die Preise für Bier um zehn bis 15 Prozent zu erhöhen“, bestätigt Jilka. „Damit könnte die Fünf-Euro-Grenze für ein großes Bier in vielen Gasthäusern durchbrochen werden.“

Die hohen Kosten zwingen die Gastronomen zu diesem Schritt. Uns stößt sauer auf, dass der Handel weiter von den Brauereien besser behandelt wird.

Guntram Jilka, Fachgruppengeschäftsführer WKK

Die großen Brauereien werden nämlich auch die Preise für Fassbier um zehn Prozent erhöhen. Gleichzeitig bleiben die Flaschenbierpreise im Handel aber fast gleich. „Hier findet eine ungleiche Behandlung statt, die zu Wettberwerbsverzerrungen führt“, ärgert sich Jilka. „In Supermärkten ist Bier ein ,Schnäppchenprodukt’, das mit Rabatten mit bis zu 25 Prozent beworben wird. Solche Abschläge sind für sie leistbar, weil der Handel halb so viel im Einkauf zahlt.“

Unabhängigkeit durch eigene Brauerei
Einen anderen Weg hat das Wirtshaus Gelter in Goggerwenig eingeschlagen. „Wir brauen seit sieben Jahren unser Bier selbst und es war die richtige Entscheidung“, erklärt Christian Gelter. „Dadurch haben wir wirtschaftlich ein zweites Standbein und sind unabhängiger. Die Anlage selbst wird mit Photovoltaik-Strom betrieben. Und auch die höheren Kosten für Hopfen und Malz halten sich in Grenzen.“ Daher rechnet der Wirt mit nur einem geringen Preisanstieg für seine Gäste.