Jeder Skibergsteiger kennt Robert Zink und wenn nicht, dann nennt man zumindest den einen oder anderen tollen Skitourenführer des sympathischen Villacher Chemikers sein Eigen.
Berge und oben drauf ganz viel Schnee, so hat es Robert am liebsten. Denn in den Wintermonaten ist er ständig auf der Suche nach neuen Touren, endlosen Pulverschnee-Abfahrten und Befahrungen noch so steiler Rinnen.
„Ich mag das Geheimnisvolle und suche immer gern neue Touren und gehe alte nur selten nach“, so der gebürtige Steirer zur „Bergkrone“: „Gerade deshalb habe ich mich in die Bergwelt der Südalpen verliebt.“
Denn als der promovierte Chemiker 1999 bei Infineon zu arbeiten begann und nach Villach übersiedelte, kannte in der Steiermark kaum jemand Skitouren in den Karawanken, Karnischen, der Kreuzeckgruppe oder in den Julischen Alpen.
Die Julischen Alpen sind technisch schwierige Berge, dafür ist die Lawinengefahr niedriger. In den Karnischen und Karawanken findet man dafür nordseitig den ganzen Winter Pulverschnee.
Robert Zink
Anfangs alleine, heute genießen viele den winterlichen Berg
„Eine meiner ersten Skitouren in Kärnten führte mich über den Normalweg bei der Berthahütte vorbei auf den Mittagskogel. Ich war ganz alleine unterwegs, es gab keine anderen Skispuren. Heute tummeln sich an guten Wintertagen 30 Skitourengeher dort oben.“
Denn Skitouren haben sich längst zu einem Trendsport entwickelt und der inzwischen 52-Jährige hat seinen Beitrag dazu geleistet: „Ich dokumentiere und sammle gerne. Erst waren es Briefmarken und gute Noten, später Pilze, dann Bergtouren. Mir gelang es, mein ganzes Leben auf das Skibergsteigen auszurichten und ich gab bei meiner Arbeit und in meiner Freizeit immer 100 Prozent.“
Das Ergebnis sind 600 bis 700 Touren, die Robert in sieben Skitourenführern beschrieben hat. Seine Werke Skialpinismus in den Karnischen Alpen, Julischen Alpen, Karawanken und Hohen Tauern die er teils mit Freunden wie Claudia Pacher, Christian Wutte, Britta Wutte und dem im Vorjahr verstorbenen Paul Ganitzer gemacht und veröffentlicht hat, sind heute quasi eine Pflichtlektüre für jeden ambitionierten Skibergsteiger.
Begeistern, motivieren und Sehnsüchte wecken
Roberts neuestes Werk nennt sich „Wildes Kärnten - 100 Spezialskitouren in den Südalpen“. „Mit diesem Skitourenführer will ich vor allem begeistern, motivieren, Ideen geben und natürlich auch Sehnsüchte wecken, indem ich zeige, was in unserer Bergwelt überhaupt möglich ist, wenn die Verhältnisse passen“, so der Alpinist, der selbst gerne Bergbücher liest und natürlich sammelt.
Für das Vorwort konnte Robert mit dem Villacher Christoph Wastl, einen der leistungsstärksten Heeres- und Zivilbergführer Österreichs, gewinnen. „Ich wollte jemanden haben, der meine Tourenführer benützt, sich damit beschäftigt und auch selbst extreme Sachen macht“, erzählt Robert.
Obwohl der Villacher viel Zeit und Geld - „Wildes Kärnten“ publizierte er im Eigenverlag - investiert, ist das Schrieben immer ein Hobby geblieben: „Mir ist es fast egal, ob sich das Buch verkauft oder nicht. Viel wichtiger ist mir, wenn ich sehe, wie junge Leute meine Touren nachgehen und sich mit dem Skialpinismus beschäftigen.“
Und was sind jetzt deine persönlichen Lieblingstouren? Robert: „In den Karawanken der Techantinger Mittagskogel mit der Nordrinne, der Obervellacher Polinik und der Aufstieg auf den Mangart durch die gewaltige Gipfelrinne in den Julischen Alpen.“
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