Die Steiermark ist ein Land der Speedfahrer. Seit Mike Tritscher hat die „Grüne Mark“ keinen Weltklasseläufer im Slalom mehr. Eine Spurensuche mit Ex-ÖSV-Ass Klaus Kröll, der im steirischen Verband den Nachwuchs betreut...
Klaus Kröll, Hans Knauß, Helmut Höflehner, Josef Walcher, Peter Wirnsberger oder Stefan Görgl – sie hielten die letzten Jahrzehnte im Ski-Weltcup die steirischen Fahnen hoch, zählten zur Weltklasse. Was sie alle eint? Sie waren Speedfahrer.
Seit Jahren fehlt der Steiermark im Slalom aber ein Top-Fahrer. Der Letzte, der konstant auf Top-Niveau und erfolgreich gefahren ist, war Mike Tritscher. 1998 beendete der Schladminger verletzungsbedingt seine Karriere, seither sucht die „Grüne Mark“ vergeblich einen Nachfolger. „Es ist ein Phänomen, warum sich niemand findet. Wir sind selbst auf Ursachenforschung“, rätselt Ex-ÖSV-Ass Klaus Kröll, der 2012 den Abfahrtsweltcup gewonnen hat. Der „Bulle von Öblarn“ ist Jugend-Koordinator beim steirischen Ski-Verband: „Die Grundlagen kommen über die Technikbewerbe wie Slalom und Riesentorlauf. Wenn die jungen Athleten aber älter werden, wechseln sie oft lieber zu den Speedbewerben.“
Die Liebe zum Speed
Woran das liegt? „Ein Punkt ist das Talent - so war es bei mir“, sagt Kröll. „Wir haben eben viele Talente, die für die Speedbewerbe maßgeschneidert sind. Dazu kommt die Leidenschaft für die Geschwindigkeit. Die reizt die Jugend oft mehr“, weiß Kröll, der einige Techniker in den letzten Jahren beim Aufstieg begleitet hat. „Leider ist dann im Europacup oft Endstation, schaffen sie den Sprung zur Spitze nicht.“ Auch die Erfolge von Marcel Hirscher haben in den letzten Jahren an diesem Trend nichts geändert. So heißt es weiter warten auf einen steirischen Top-Slalomfahrer und einen echten Lokalmatador beim „Nightrace“. Einer klopft leise an: Der 21-jährige Ralph Seidler aus Graz, der aktuell bei der Junioren-WM im Einsatz ist.
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