Obwohl sich die Lage im verschneiten Kärnten langsam entspannt, sind seit 10 Uhr morgens mehrere Hubschrauber im Einsatz, um die Stromleitungen vom Schnee zu befreien. Doch der „Schnee“-Einsatz stellte sich als schwierig heraus!
Immer noch sind rund 3800 Haushalte in Mittel- und Unterkärnten wegen des Schnees ohne Strom. Um die Stromversorgung wiederherzustellen, hat die Kelag private Hubschrauber angemietet. „In erster Linie dienen diese dafür, dass unsere Monteure möglichst sicher arbeiten können“, erklärt Robert Schmaranz von der Kärnten Netz. „Aber die Hubschrauber können auch für das sogenannte ,Downwashing‘ eingesetzt werden, bei dem mit dem Sog der Rotoren die Leitungen und Trassen frei geblasen werden. Wenn das gefahrlos möglich ist, werden wir auch darauf zurückgreifen, um die Stromversorgung weiter zu sichern.“
Schlechte Sicht sorgt für Probleme
Nach einigen Startschwierigkeiten aufgrund des Nebels machte sich ein Hubschrauber an die Arbeit, zwei mussten aufgrund schlechter Sicht am Boden bleiben. „Gestartet haben wir gegen 10 Uhr in St. Veit, mittlerweile haben wir alle Stromleitungen im Bereich der Saualm vom Schnee befreit“, berichtet Norbert Stromberger von der Kärnten Netz, der den Einsatz mit den Piloten koordiniert. Hüttenberg und Mölbling seien laut Kelag ebenfalls schon angeflogen worden. Man orientiere sich dabei einerseits an der Störungskarte der Kelag, fokussiert wird sich vor allem auf jene Teile Kärntens, in denen es mehr geschneit hat.
Bei so einem Einsatz ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn der Hubschrauber fliegt etwa 2 Meter über der Braumgrenze rechts und links an den betroffenen Leitungen vor bei. „Wir werden wahrscheinlich noch bis etwa 17 Uhr fliegen!“, so Stromberger.
Wie geht es mit dem Wetter weiter?
In welchen Teilen von Kärnten die meisten Zentimeter Neuschnee gemessen werden konnten und wie es die weiteren Tage aussieht, erklärt der Meteorologe Christoph Matela vom Wetterdienst UBIMET. Hinsichtlich der Niederschlagsmengen konnte die größte Menge Neuschnee in den Bereichen der Karawanken (50-70 cm), der Pack und der Koralpe in den höchsten Lagen bis zu 100 cm verzeichnet werden. In den Tälern Klagenfurt und Villach fiel in den letzten 24 Stunden 18-20 cm Neuschnee. Das Lavanttal und Wolfsberg gingen leider leer aus - hier regnete es größtenteils.
Feuerwehr setzte Drohne ein
Die Miegerer Landesstraße konnte am Dienstag wieder freigegeben werden. Sie war ja - wie berichtet - von der Ortsausfahrt Gurnitz bis zur Abzweigung Grafenstein/Truttendorf aufgrund der akuten Gefahr durch Schneebruch gesperrt worden. Da sich die Lage im weiteren Verlauf des Montagabends verschlechterte, wurde die Sperre bis Hinterberg/Haber erweitert. Um zu Überprüfen ob die Sicherheit für das Befahren der Straße durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Räumfahrzeuge des Landes gegeben war, wurde am Dienstag die Einsatzdrohne Florian 1 der Feuerwehr Zell-Gurnitz losgeschickt.
Nach positiv erfolgter Lagebegutachtung aus der Luft konnte das langersehnte „Go“ für die Miegerer Landesstraße gegeben werden. Gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren Grafenstein und Mieger sowie der Straßenverwaltung wurde der Verkehrsweg, der eine wichtige Verbindung ins Rosental darstellt, von den restlichen umgestürzten Bäumen und vom Schnee befreit. Auch die direkt an die Fahrbahn angrenzenden Bäume wurden mittels Wasserwerfer von der Schneelast befreit. Eine Gefahr für die Einsatzkräfte konnte durch den vorherigen Drohnenflug ausgeschlossen werden.
Auf die Frage, wie es temperaturtechnisch die restliche Woche weitergehe und ob uns der Schnee erhalten bleibe, antwortete der Meteorologe Matela: „In höheren Schichten, sowie auch in den Niederungen bleiben die Temperaturen bis zum Wochenende konstant um die Null Grad!“
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