In Summe langten im Vorjahr 719.615 Anrufe sowie über 95.000 digitale Meldungen bei der Leitstelle Tirol ein. Der Bezirk Innsbruck-Stadt liegt an der Spitze. Bombendrohungen, Lawinen, Überflutungen und das Blackout in der Landeshauptstadt bleiben unvergessen.
Rund um die Uhr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember ist die Leitstelle Tirol, die in Innsbruck beheimatet ist, besetzt. Hier bearbeiten die rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 10-Stunden-Schichten die Notrufe für die Feuerwehr, den Alpinnotruf, den Rettungsnotruf, die Telefonnummer für Krankentransporte sowie die Gesundheitshotline 1450. Lediglich die Polizei kümmert sich um eingehende Notrufe selbst.
Im Vorjahr hatten die Leitstellen-Mitarbeiter stolze 719.615 Anrufe abzuarbeiten, wobei 183.577 auf tatsächliche Notrufe entfielen und 536.038 auf die 1450, den Krankentransport und sonstige Leistungen. Zusätzlich galt es noch 95.258 digitale Meldungen zu bearbeiten.
22 Prozent mehr Notrufe, Innsbruck-Stadt an Spitze
Unterm Strich ergibt sich eine Steigerung von 33.000 Notrufen bzw. 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Das spürte auch die Rettung, die satte 27.000 Mal öfter per Pager alarmiert wurde als im Vorjahr. „In der Geschichte der Leitstelle Tirol wurde bisher noch nie eine so hohe Anzahl an Notrufen bearbeitet“, resümiert Bernd Noggler, der Geschäftsführer der Leitstelle.
Die meisten Anrufe wurden im Bezirk Innsbruck-Stadt mit 103.216 gezählt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen dann Innsbruck-Land (75.862) und Kufstein (40.684). Auf dem letzten Platz reiht sich Reutte mit 12.166 Anrufen.
Durch die Reduktion von rund einer Million Aktivitäten bei Corona konnte sich die Leitstelle auf ihren Kernbereich fokussieren.
LR Cornelia Hagele
152.486 Alarmierungen für die Kräfte der Rettung
Je nachdem, was passiert ist, müssen die Angestellten in der Leitstelle einerseits nach einem strikten Schema vorgehen, andererseits natürlich auch die Alarmierungen bzw. weitere Schritte durchführen. Am häufigsten betraf das die Rettung (152.486 Alarmierungen). Danach folgen Krankentransporte (193.129), Einsätze der Notarzthubschrauber (10.395), der Feuerwehr (13.287), der Bergrettung (2493), der Wasserrettung (205) sowie der Pistenrettung (177). Schlusslicht bildet die Grubenwehr, die 13 Mal ausrücken musste.
Das Einzige, was es im Jahr 2022 nicht gab, waren Höhlenrettungen.
Lawinen, Zugunglück und Blackout im Gedächtnis
Und welche Tage bleiben der Leitstelle besonders in Erinnerung? Mit 95 Alarmierungen war der 13. März der stärkste Notarzthubschrauber-Tag. Die alpine Rettung wurde am 12. Februar vor allem wegen Lawinen zu 183 Einsätzen gerufen. Der stärkste Feuerwehrtag war indes am 5. Juni wegen des Starkregens. Exakt 251 Einsätze hatten die Florianijünger zu bewältigen.
Unvergessen bleiben auch die beiden Bombendrohungen in einer Innsbrucker Volksschule und dem Krankenhaus in Hall, die Zugunfälle in Garmisch und Pflach sowie das dreistündige Blackout in Innsbruck.
„Leitstelle ist ein starker Partner für das Land Tirol“
Wie Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) ausführt, „wurden zu Beginn des Vorjahres zahlreiche Corona-Tätigkeiten von der Leitstelle in das Amt der Landesregierung übergeben, wodurch sich diese wieder auf ihre Kernaufgabe konzentrieren konnte“.
ÖVP-Sicherheitslandesrätin Astrid Mair ergänzt: „Die Leitstelle ist ein starker Partner für die Bevölkerung, die Einsatzorganisationen und das Land Tirol.“
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