Der Wiener SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker will bei der Aufnahme von Pflegekräften aus Vietnam mit dem Land Niederösterreich kooperieren - und konterkariert damit just einen Tag vor der Landtagswahl seine eigenen Genossen in Niederösterreich.
Viele Wege führen in die blau-gelbe Pflege. Das weiß man auch in Vietnam. Um dem Mangel an Pflegern entgegenzusteuern werden auf Initiative der Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und in enger Kooperation mit der IMC Fachhochschule Krems 150 Pfleger ins Land geholt. - die „Krone“ berichtete. Die Pfleger von morgen werden auf der Universität Hanoi drei Semester lang in Deutsch unterrichtet und kommen dann zur Ausbildung nach Krems. Ab 2025 sollen sie in NÖ eingesetzt werden können.
Obwohl der Bedarf an neuem Fachpersonal hoch ist, gab es auch Kritik an dem Projekt. Allen voran verwehrte SPÖ-Chef Franz Schnabl, die Zustimmung. „Wir sind nicht für plakative Schnellschüsse zu haben, die aus immer ferneren Ländern die Pfleger importieren wollen“, erklärte er. Ganz anders sieht das Parteigenosse Peter Hacker. Der Wiener Gesundheitsstadtrat will in der Sache nämlich sogar mit dem Land NÖ kooperieren.
„Wien hat bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Pflegekräften aus unterschiedlichen Ländern gemacht, daran wollen wir anknüpfen. Ich habe dieses Vorhaben bereits vor einigen Monaten mit der Landesrätin besprochen und freue mich, wenn wir es nun konkretisieren können. Wenn eine hohe Qualität in der Ausbildung und eine gute Integration gewährleistet sind, kann das einer von vielen Bausteinen sein, um zusätzliche Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen", so Wiens Stadtrat Peter Hacker.
Entlastung als Zielsetzung
Die Landesrätin freut sich über das gemeinsame Vorgehen der beiden Bundesländer im Bereich der Pflege und meint: „Wir haben in Niederösterreich Initiativen und Angebote vom Mittelschulbereich, über höher bildende Schulen, im Hochschulsektor bis hin zum zweiten Bildungsweg gesetzt. Dennoch werden wir den künftigen Bedarf an Pflegekräften mit heimischen Kräften schon rein rechnerisch nicht decken können. Aus diesem Grund müssen wir auch auf internationale Kooperationen setzen und ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam mit der IMC FH Krems einen Schritt gemeinsam Richtung Vietnam setzen“. Das Ziel sei eine deutlich spürbare Entlastung für unsere Mitarbeitenden und die Versorgungssicherheit für unsere Eltern und Großeltern.
Die ÖVP-Landesrätin fühlt sich „bestärkt“. Niederösterreichs SPÖ wohl eher nicht. . .
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