Auch am Freitag sorgten die starken Schneefälle für Chaos und Straßensperren in der Obersteiermark. Heftige Windböen verschärfen zudem die hohe Lawinengefahr. Bis zu 1000 Haushalte waren ohne Strom, die Planneralm wurde zu Mittag gesperrt.
Während es in Graz Plusgrade und teilweise Sonnenschein hatte, versinkt vor allem die Obersteiermark nach wie vor im Schnee. Nachdem es den gesamten Donnerstag geschneit hat, ging es am Freitag weiter - zu Mittag ließen die Niederschläge aber nach.
1000 Haushalte ohne Strom
Die Folgen der Schneemassen sind beträchtlich. So meldete die Energie Steiermark Freitagmittag Störungen und Ausfälle bei 44 Trafostationen, vor allem nordwestlich von Bruck in Richtung Tragöß und Grüner See sowie in Richtung Thörl. Laut Sprecher Urs Harnik-Lauris waren in den Morgenstunden über 1000 Haushalte in der Steiermark ohne Strom, gegen Mittag waren es 600 bis 700 Haushalte. „Monteure aus Graz und der Oststeiermark helfen aus. Die Reparaturarbeiten in den abgelegenen Regionen stellen eine große Herausforderung dar“, so Harnik.
Zunehmende Lawinengefahr auf der Planneralm
In einem Großteil der Obersteiermark herrscht große Lawinengefahr, besonders im Nordstau. Spontane Lawinenaktivität sei durch den ergiebigen Neuschnee und die Erwärmung im Tagesverlauf zu erwarten. Die Straße auf die Planneralm, mit 1600 Metern Seehöhe das höchstgelegene Skidorf der Steiermark, wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Sperre soll zumindest bis Samstagmittag dauern.
Straßensperren und Kettenpflicht
Auch die Gemeindestraßen zwischen Wildalpen und Hinterwildalpen sind weiterhin nicht passierbar, 70 Personen von der Außenwelt abgeschnitten. In der Schladminger Gegend wurden bereits am Donnerstag einige Straßenzüge gesperrt, am Freitag führten die schmelzenden Schneemengen teilweise zu Hochwasser im Ortsgebiet. Freitagabend wurde ab 19 Uhr die Gesäuse-Einfahrt von Weng bis Johnsbach bis Samstagfrüh um 7 Uhr gesperrt.
Florianis im Dauereinsatz
Alle Hände voll zu tun haben noch immer die steirischen Florianis. Sie waren vor allem in den Nachtstunden im Dauereinsatz. Das Bereichsfeuerwehrkommando Liezen meldete am Freitag, dass sich die Situation noch nicht entspannt habe: „In allen Teilen des Bezirkes waren auch die Nacht über Einsatzkräfte unterwegs, vorwiegend um Fahrzeugbergungen durchzuführen oder durch die Schneelast umgestürzte Bäume von Verkehrswegen zu entfernen.“
Mit dem Schrecken davon kam Donnerstagabend eine Familie aus Tschechien, die gerade am Weg in den Urlaub war. Als das Auto auf der Ennstalstraße B 320 auf Höhe Wörschach fuhr, krachte plötzlich ein Baum auf die Windschutzscheibe - die Schneelast hatte ihn geknickt. Es gleicht einem Wunder, dass die Insassen - zwei Erwachsene und zwei Kinder - nicht verletzt wurden
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