Alte Ärzte sollen ihn nun lösen, den allerorts spürbaren Mangel an niedergelassenen Medizinern. Schon bisher darf der Hausarzt oder die Hausärztin ordinieren, bis er oder sie 70 ist. Danach ist Schluss - und zwar erst seit 2009, als es noch einen Überschuss an Berufsanwärtern gab. Den gibt es aber lange nicht mehr - 300 Kassenärzte fehlten Ende des Vorjahres österreichweit. Warum also jene in Pension schicken, die in ihren Gemeinden etabliert, bei ihren Patienten beliebt sind? Pensionisten- und Ärztevertreter sehen wenig Sinn in der Altersgrenze. Die Österreichische Gesundheitskasse kann dem Gedanken, lang gediente Mediziner länger dienen zu lassen, grundsätzlich etwas abgewinnen - verweist aber auf die ohnehin schon bestehende Ausnahmeregel im Einzelfall. Der Ü-70-Arzt als Zukunftsmodell? Grundsätzlich ältere Arbeitnehmer als Lösung allen Fachkräftemangels? Kaum. Zum einen, weil bei der - nicht repräsentativen und nicht direkt an Ärzte gewandten - „Krone“-Frage des Tages 82 Prozent der Teilnehmer sich nicht vorstellen können, länger zu arbeiten, als zurzeit schon gesetzlich vorgegeben. Zum anderen, weil, bei aller Erfahrung, allem angesammelten Wissen und bei allem Gspür für ihre Patienten, sich die Medizin rasend schnell verändert und Forschung und Entwicklung ein Tempo vorgeben, das nur mit intensivem Zeit- und Kraftaufwand mitgehalten werden kann. Beides Dinge, die von Menschen, die 40 Jahre und mehr im Arbeitsleben in einem der härtesten, verantwortungsvollsten Jobs standen, nicht erwartet werden muss und sollte. Was sehr wohl verlangt werden kann: Dass junge Menschen, die in Österreich eine quasi kostenlose, hochwertige medizinische Ausbildung genießen, der Gesellschaft etwas zurückgeben. Sie zu verpflichten, nach dem Studium eine gewisse Zeit als Kassenärzte zu arbeiten, wäre ein nachhaltigerer Hebel zur Linderung der Personalnot im krachenden, rot-weiß-roten Gesundheitssystem. Im Schnitt gingen die Österreicherinnen 2021 übrigens mit 59,9 Jahren in Pension, die Österreicher mit 61,9 Jahren - gut zehn Jahre, bevor viele Landärzte ihre Praxen schließen und in den wohlverdienten Ruhestand treten.
Neuer Jubel, ein Jubel, den die rot-weiß-rote Ski-Nation so nicht mehr kannte und nicht erwartete: erstes WM-Rennen, erste Medaille. Ricarda Haaser schnappte sich in der Damen-Kombi die Bronzene, Ramona Siebenhofer und Franziska Gritsch fuhren auf die undankbaren, aber dennoch sensationellen Plätze 4 und 5. „Erlösung“ titeln wir heute in unserem WM-Extra, „schon lange fällig“, kommentiert Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister Haasers Erfolg: „Mir taugt das. Und es tut dem gesamten Team gut.“ Und heute? „Neues Spiel, neues Glück“ heißt es da für Johannes Strolz. Der Olympia-Held von Peking fiebert der Kombination der Herren entgegen: „Ja, solche Rennen, in denen nur die ersten drei Plätze zählen, taugen mir seit meiner Kindheit“, ist der Vorarlberger motiviert - und nicht allein: Als Mitfavorit startet Titelverteidiger Marco Schwarz heute ins Rennen. „Ich glaube fest, dass er eine Medaille holt“, analysiert Olympiasieger Stephan Eberharter. Wir glauben‘s auch - und drücken auch heute wieder alle Daumen! (ts)
Haben Sie einen schönen Dienstag!
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