Ein Lawinenabgang im Tiroler Oberland hat ein weiteres Todesopfer gefordert! Ein 54-jähriger Skitourengeher, nach dem bereits am Montag gesucht worden war, wurde tot unter Schneemassen gefunden. Der Einheimische war von einer 350 Meter langen und 200 Meter breiten Schneebrettlawine mitgerissen und verschüttet worden.
Das Unglück ereignete sich im Bereich der Hohen Wasserfalle (3002 Meter) im Gemeindegebiet von Umhausen (Bezirk Imst). Der 54-jährige Einheimische soll am Montag ganz allein eine Skitour dorthin unternommen haben. Schon beim Aufstieg dürfte er laut „Krone“-Informationen ein falsches Kar erwischt haben. Vermutlich bei der Abfahrt im Bereich des Wannenkars wurde er schließlich von der Lawine erfasst und mitgerissen.
Schwieriger Sucheinsatz
Noch am Montag wurde eine Suchaktion von der Bergrettung, Alpinpolizei und Feuerwehr gestartet, nachdem der Mann nicht nach Hause zurückgekehrt war und Angehörige Alarm geschlagen hatten. Auch eine Drohne stand im Einsatz. Aufgrund von Nebel und widriger Wetterverhältnisse gestaltete sich die Suche schwierig. Gegen 22.15 Uhr musste sie schließlich ergebnislos abgebrochen werden.
Dienstagfrüh wurden zwei Bergretter und ein Alpinpolizist vom Polizeihubschrauber Libelle auf den Lawinenkegel geflogen. Per LVS-Suche konnte schließlich in einer Seehöhe von 2500 Metern ein Signal empfangen und der Tote ausgegraben werden. Besonders tragisch: Offenbar wurde die Lawine vom Wintersportler nicht selbst ausgelöst - es handelte sich angeblich um eine Fernauslösung.
Achtes Lawinenopfer seit Freitag
Es ist dies der achte Lawinentote seit Freitag in Tirol. In St. Anton am Arlberg und in Kaunerberg (Bezirk Landeck) kamen am Samstag drei Wintersportler ums Leben, ebenso ein 17-Jähriger im Zillertal. In Osttirol verunglückte ein Schneepflugfahrer (59), nachdem er von einer Lawine erfasst und 200 Meter in die Tiefe gerissen worden war. In Längenfeld im Ötztal starb am Sonntag ein Tiroler (55) unter einem Schneebrett. Bereits am Freitag bezahlte ein chinesischer Freerider (32) einen Ausflug ins freie Gelände mit seinem Leben.
In Tirol herrscht in nächsten Tagen Lawinenwarnstufe 3 - erhebliche Gefahr. Bei Stufe 3 passieren laut Experten die meisten Unfälle.
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