In anderen Gesundheitsberufen könnten beim Aufnahmetest fürs Medizinstudium Gescheiterte gut gebraucht werden. Die Motivation, diese Menschen dorthin „umzuleiten“, ist bei den politisch Verantwortlichen aber gering.
Was tun mit den Tausenden jungen Menschen, die jährlich in Österreich an den Aufnahmekriterien für das Medizinstudium scheitern? Sie sollten angesichts des Personalmangels in andere Gesundheitsberufe „umgeleitet“ werden, meint, wie berichtet, der Betriebsratschef des Kepler Uniklinikums, Helmut Freudenthaler.
„Für andere Gesundheitsberufe begeistern“
SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder gefällt die Idee. Er fordert die zuständigen Politiker auf, „Prioritäten zu setzen, um diese Personen für andere Gesundheitsberufe zu begeistern“.
Zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung sind Initiativen, um potenzielle Personen für Gesundheitsberufe zu gewinnen, unumgänglich.
Peter Binder, SPÖ-Gesundheitssprecher im Landtag
Ministerium mit Status quo zufrieden
Die Motivation, hier neue Impulse zu setzen, hält sich bei den Angesprochenen allerdings in Grenzen. „Die Studierenden haben in Österreich ein breites Angebot an Studienrichtungen und Hochschulformen“ – auch, was das Gesundheitswesen betreffe – ist man im Bildungsministerium mit dem Status quo zufrieden.
JKU und FH arbeiten zusammen
Auch Oberösterreichs Bildungsreferentin LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP) verweist auf bestehende Strukturen: Die FH für Gesundheitsberufe (FHG) und die JKU würden schon länger zusammenarbeiten, „um jene, die sich für ein Medizin-Studium interessieren, sich immer wieder auf den Test vorbereiten oder auch abgelehnt wurden, anzusprechen.“
Beim Aufnahmeprozess für das Medizinstudium sollten Erfahrungen, etwa in der Pflege oder beim Roten Kreuz, berücksichtigt werden.
Christine Haberlander (ÖVP), LH-Stellvertreterin
Verlängerte Anmeldefristen
Konkret seien die Anmeldefristen für die FH-Studien Gesundheits- und Krankenpflege, Radiologietechnologie und Biomedizinische Analytik auf 15. August verlängert worden. Zudem arbeite die JKU aktuell daran, dass ihre Absageschreiben noch eine Information über die noch laufenden Anmeldefristen der FHG enthalten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.