Um den Mangel an Medizinern im Burgenland in den Griff zu bekommen, schnürt das Land ein „Ärztepaket“. Zentraler Punkt ist ein neues Gehaltsschema.
Im Burgenland wird künftig das Jahresbruttogehalt von Fachärzten österreichweit am höchsten sein. Zu Karrierebeginn winken 140.000 Euro brutto pro Jahr, nach zehn Dienstjahren 160.000 Euro sowie nach weiteren zehn Jahren 180.000 Euro. Bis knapp vor Karriereende erreichen die Mediziner einen Jahresverdienst von 200.000 Euro.
Die jetzige Situation ist unbefriedigend, viele Arztstellen sind unbesetzt, vom Bund kommt keine Hilfe. Also müssen wir selbst handeln.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ)
Gilt in allen Spitälern des Landes
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) einigte sich darauf mit dem Gesundheitsfonds BURGEF sowie der Trägerorganisation KRAGES und dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Eisenstadt. Gelten wird das Modell in allen fünf Spitälern des Landes. Weiters enthält es eine Reihe von Prämien etwa für Fortbildungen sowie die Möglichkeit, in Einheiten wie Akutordinationen zusätzliche Dienste zu versehen. Ebenso beinhaltet das Paket eine Lösung für Wochenenddienste.
„Das bedeutet eine finanzielle Kraftanstrengung für das Land“, so Doskozil. Über das Paket würden jährlich zwischen 10 und 15 Millionen Euro mehr in die Gesundheitsversorgung investiert. Geld, das für den Landeschef gut angelegt ist: „Wir setzen damit einen Schritt, der uns eine Nummer-eins-Position in Österreich bringt.“
Als „ganz wichtigen Schritt“ sieht das Paket auch der medizinische Geschäftsführer der KRAGES, Stephan Kriwanek: „Das wird uns helfen, die Situation zu verbessern.“ Zufrieden ist auch der Stellvertretende ärztliche Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt, Andreas Püspök: „Das sind gute Grundvoraussetzungen, dass junge Kollegen ihre medizinische Karriere im Burgenland beginnen.“
„Erster Eindruck positiv“
Die burgenländische Ärztekammer begrüßt die „Attraktivierung des Standortes Burgenland“. Das Paket liege aber noch nicht mit allen Details vor, eine abschließende Beurteilung sei deshalb noch nicht möglich. „Der erste Eindruck ist aber durchaus positiv“, so Präsident Christian Toth.
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