Red Bull Salzburg hat sich nach dem verpatzten Jahresauftakt mit dem Aus im Cup-Viertelfinale gegen Sturm Graz zum Frühjahrsstart in der Fußball-Bundesliga keine Blöße gegeben!
Der Serienmeister besiegte Austria Lustenau zu Hause 4:0 (0:0) und führt weiter sechs Punkte vor Sturm. Fernando brachte die „Bullen“ bei seinem Liga-Comeback nach langer Verletzungspause mit einem Doppelpack auf die Siegerstraße (49., 52.). Dazu trafen Nicolas Seiwald (76.) und Nicolas Capaldo (91.).
Den Salzburgern gelang damit auch die Generalprobe für das Heimspiel der Europa-League-Zwischenrunde am Donnerstag (18.45 Uhr) gegen AS Roma. In der Bundesliga sind sie im eigenen Stadion seit Dezember 2020 ganze 35 Spiele ungeschlagen. Die Lustenauer starteten nach vier ungeschlagenen Liga-Partien zum Herbst-Abschluss mit einer herben Niederlage ins Frühjahr. Die drei Punkte Rückstand des achtplatzierten Aufsteigers auf die Meistergruppen-Ränge werden am Sonntag anwachsen.
Salzburg-Trainer Matthias Jaissle nahm im Vergleich zum Cup-Aus im Elferschießen gegen Sturm zwei Änderungen vor. Routinier Andreas Ulmer ersetzte als Linksverteidiger Bernardo, im Sturm stand Fernando erstmals seit seiner Mitte September erlittenen Oberschenkelverletzung in der Startelf. Sekou Koita musste auf die Ersatzbank, Hochkaräter wie Benjamin Sesko oder Jerome Onguene fanden nicht einmal dort einen Platz.
Für Lustenau begann im ersten Pflichtspiel nach dem Abgang von Topscorer Bryan Teixeira zu Sturm Graz der neue Trabzonspor-Leihstürmer Emrehan Gedikli. Eine Offensivszene hatten die Vorarlberger erst beim Stand von 0:4 durch Stefano Surdanovic zu verzeichnen. Der Außenseiter verteidigte sich gegen den Ball in seinem 5-3-2-System aber vor der Pause geschickt.
Salzburg diktierte vor 7.507 Zuschauern in Wals-Siezenheim zwar das Spiel, wurde in der ersten Hälfte aber selten zwingend. Eine Ulmer-Flanke brachte Fernando aus guter Position nicht aufs Tor (20.). Lucas Gourna-Douath klopfte per Kopf bei Lustenau-Keeper Domenik Schierl an (25.), Noah Okafor traf nach einer Einzelaktion das Außennetz (37.). Kurz nach Seitenwechsel schlug Fernando zweimal zu.
Bei seinem ersten Treffer knallte der Brasilianer das Kunstleder nach einem kurz abgespielten Corner und sehenswerter Kombination von Okafor und Maurits Kjaergaard unter die Latte. Keine vier Minuten später schickte ihn Amar Dedic auf die Reise, Fernando schloss nach einem Haken überlegt ins lange Eck ab. Es war nicht nur der erste Doppelpack des 23-Jährigen für Salzburg, er hält trotz seines fünfmonatigen Ausfalles nun auch bereits bei sechs Liga-Toren.
Nach Fernandos verdientem Abgangsapplaus (63.) kam Toptalent Oscar Gloukh zu seinem Pflichtspiel-Debüt für Salzburg (ab 73.). Der 18-jährige Israeli war im Jänner für kolportierte sieben Millionen Euro von Maccabi Tel Aviv zu den „Bullen“ gewechselt.
Das 3:0 erzielte Ersatzkapitän Seiwald mit einem Schuss von knapp außerhalb des Strafraumes. Der 21-Jährige jubelte über sein erstes Bundesliga-Tor. Sein eingewechselter ÖFB-Teamkollege Junior Adamu war zuvor allein vor Schierl gescheitert. Ein Schützenfest wie beim 6:0 im August in Lustenau wurde es nicht ganz.
Der eingewechselte Capaldo, der gegen Sturm im Elfmeterschießen den entscheidenden Versuch vergeben hatte, durfte sich nach einem Fehler von Lustenaus Jean Hugonet aber auch noch in die Schützenliste eintragen. In der Bundesliga sind die „Bullen“ seit Ende Juli 15 Partien unbesiegt. In den vergangenen sieben Liga-Spielen gab es nur beim 0:0 im Schlager im Oktober gegen Sturm einen Punkteverlust.
Das Ergebnis:
FC Red Bull Salzburg - SC Austria Lustenau 4:0 (0:0)
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 7507 Zuschauer, SR Hameter
Tore: 1:0 (48.) Fernando, 2:0 (52.) Fernando, 3:0 (76.) Seiwald, 4:0 (91.) Capaldo
Gelbe Karten: Okafor, Gourna-Douath, Kjaergaard bzw. Fridrikas, Türkmen
Salzburg: Köhn - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer (81. Van der Brempt) - Gourna-Douath (63. Capaldo) - Seiwald, Sucic, Kjaergaard (73. Gloukh) - Fernando (63. Adamu), Okafor (73. Koita)
Lustenau: Schierl - Koudossou (75. Grujicic), Anderson, Maak, Hugonet - Türkmen (65. Tiefenbach), Surdanovic, Rhein, Guenouche (75. Berger) - Gedikli (58. Motika), Fridrikas (65. Diaby)
Die Stimmen:
Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Ich bin mit dem gesamten Auftritt meiner Mannschaft zufrieden. Was in der ersten Halbzeit nicht so geklappt hat, haben wir in der zweiten in den Erfolg umgemünzt. In der ersten Halbzeit hat die Präzision gefehlt, wir konnten aber dann das Tempo hochhalten. Dadurch sind im Laufe des Spiels die Räume auch größer geworden. Wenn man die Tore macht, schaut so ein Spiel ganz anders aus. Es war auch mehr Kreativität im Spiel, wir waren absolut dominant.“
Zu Fernando: „Ich bin sehr zufrieden, dass er bei seiner Rückkehr in die Bundesliga schon so agiert hat. Ich hätte ihn mir schon viel früher wieder auf dem Platz gewünscht. Aber jetzt sind wir alle froh, dass er so zurück ist.“
Fernando (Salzburg-Doppeltorschütze): „Ich bin sehr glücklich nach dieser langen Pause. Ich habe den Frust abgebaut, habe extrem hart gearbeitet. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit den zwei Toren helfen konnte, dass wir uns dadurch auf die Siegesspur gebracht haben. Ich bin aber noch nicht bei 100 Prozent und werde weiter hart arbeiten.“
Andreas Ulmer (Salzburg-Kapitän): „Wir sind gut in die Partie gekommen, waren dominant, haben aber zu wenig Chancen kreiert. Das haben wir in der zweiten Halbzeit nachgeholt, da ging es ruckzuck und wir haben die Tore gemacht.“
Zu Fernando: „Es ist super für sein Selbstvertrauen, dass er heute getroffen hat. Es ist wichtig für uns, dass er zurück ist.“
Markus Mader (Lustenau-Trainer): „Wir haben uns unser Spiel in zehn Minuten kaputtgemacht. Vor allem das Verhalten vor dem ersten Tor ärgert mich. Bei 2:0 gegen Salzburg war es das. So etwas macht den Spielplan kaputt - und der war nicht schlecht. Wir haben gewusst, dass wir hier nicht zu vielen Torchancen kommen, aber wir haben es in der ersten Hälfte defensiv hervorragend gemacht. Salzburg hatte nicht viele Lösungen. Der Plan wäre vielleicht länger aufgegangen, wenn die individuellen Fehler nicht passiert wären. Das sind die Spiele, in denen wir lernen können. Wir müssen die individuellen Fehler abstellen. Wenn nicht, dann wird es in dieser Liga schwer zu punkten.“
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