Jetzt steiermarkweit:

Kinder psychisch kranker Eltern bekommen Paten

Steiermark
15.02.2023 20:38

Eine Bezugsperson außerhalb der Familie für Kinder mit psychisch belasteten Eltern soll helfen, dass jene gesund aufwachsen. Das in Graz bereits erprobte Angebot wird nun schrittweise steiermarkweit für 2,2 Millionen Euro ausgerollt.

Wenn Eltern etwa unter Depressionen leiden, äußert sich das häufig auch bei ihrem Nachwuchs. 60 Prozent der 4000 bis knapp 7000 steirischen Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt sich, leiden später an Ängsten, haben Schwierigkeiten im sozialen Miteinander sowie bei der Konzentration oder leiden an anderen Auffälligkeiten.

Graz dient als Vorbild
Um vorzubeugen, hat man für Kinder von 0 bis 12 Jahren in Graz schon 2017 auf Patenfamilien gesetzt: „Eine zusätzliche Bezugsperson stärkt die Resilienz der Kinder wesentlich“, weiß Psychologin Alima Matko von Styria vitalis. Ehrenamtliche Paten werden dafür geschult, die die Minderjährigen langfristig begleiten. In Graz und Graz-Umgebung gibt es derzeit 46 dieser Begleiter für 37 Kinder.

Das neue steirische Patenfamilien-Angebot wurde am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Graz vorgestellt. V.l.n.r.: Susanna Krainz (Psychiatriekoordinatorin, Gesundheitsfonds Steiermark), Gesundheitslandesrätin (ÖVP) Juliane Bogner-Strauß, Alima Matko (Psychologin Styria vitalis) und Leo Payr (Obmann des Dachverbands der Psychosozialen Dienste Steiermark). (Bild: Land Steiermark/Robert Binder)
Das neue steirische Patenfamilien-Angebot wurde am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Graz vorgestellt. V.l.n.r.: Susanna Krainz (Psychiatriekoordinatorin, Gesundheitsfonds Steiermark), Gesundheitslandesrätin (ÖVP) Juliane Bogner-Strauß, Alima Matko (Psychologin Styria vitalis) und Leo Payr (Obmann des Dachverbands der Psychosozialen Dienste Steiermark).

Angebot ab heuer in Leoben, Bruck, Fürstenfeld und der Südoststeiermark
Ab heuer wird das Projekt nun bis 2026 sukzessive in der ganzen Steiermark ausgerollt. Fünf psychosoziale Dienste haben sich dazu gemeinsam mit Styria vitalis zur „ARGE Patenfamilie“ zusammengeschlossen. 2,2 Millionen Euro Budget hat die Gesundheitsplattform Steiemark dafür freigegeben - etwa für Personal und Workshops.

Zeitplan: Patenfamilien-Angebot in den Bezirken

  • Seit 2017: Graz (Träger: Miteinander leben und Styria vitalis)
  • Seit 2022: Graz-Umgebung (Träger: Styria vitalis)
  • 2023: Südoststeiermark und Fürstenfeld (Träger: Hilfswerk Steiermark), Bruck-Mürzzuschlag, Leoben (Träger: Rettet das Kind Steiermark - RdK)
  • 2024: Voitsberg (Träger: Psychosoziales Zentrum Voitsberg) sowie Leibnitz/Deutschlandsberg (Träger: Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit - GFSG und/oder RdK)
  • 2025: Hartberg und Weiz (Träger: GFSG und/oder RdK)
  • 2026: Liezen, Murau/Murtal (Träger: Psychosoziales Netzwerk - PSN)

Umgesetzt wird das Angebot in den Bezirken jeweils von einer Trägerorganisation, die gleichzeitig Ansprechstelle ist. Den Anfang macht Leoben, Bruck an der Mur, Fürstenfeld und die Südoststeiermark.

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